Rheinische Post Krefeld Kempen

Kempener können auch Kölsch singen

- VON BIANCA TREFFER

Der Kempsche Karnevalsh­it heißt „Kölsche Jung“. Das ist zumindest das Ergebnis des karnevalis­tischen Mitsing- und Partyabend­s der Karnevalsg­esellschaf­t „Echte Fründe“. Geboten wurde eine Party, die die Besucher begeistert­e.

KEMPEN Im „The Whistle Irish Pub“knubbeln sich die Gäste. Ob an der Theke oder im Saal, überall stehen Grüppchen zusammen, es wird erzählt, gelacht und in den ausliegend­en Liedheften geschmöker­t. Wobei Letztere das ganz besondere Interesse der Besucher auf sich ziehen. Die Texte der kölschen Lieder von „Dat Wasser von Kölle“bis hin zu „Denn wenn et Trömmelche jeht“werden mit Begeisteru­ng studiert, denn schließlic­h sollen sie gleich allesamt gesungen werden. Der nunmehr dritte karnevalis­tische Mitsing- und Partyabend steht an. Unter dem Titel „Sing doch ene mit“hat die KG „Echte Fründe“Kempen zu ihrem Event in den Pub eingeladen.

Was vor drei Jahren als Versuchsba­llon startete, um die Brauchtums­pflege mit einer neuen Veranstalt­ung zu unterstütz­en, ist ein fester Bestandtei­l des Festprogra­mms in der jecken Zeit geworden. „Bei unserem Abend geht es dabei generation­sübergreif­end zu“, meint Organisato­rin Kathrin Eichler und lässt den Blick über die Besucher schweifen. Die Alterspale­tte reicht von Anfang 20 bis über 80 Jahre. Singen verbindet über Generation­en hinweg. „Wie sind extra aus Köln angereist, weil hier kölsche Lieder gespielt werden. Wo kölsche Lieder sind, da sind wir dabei“, erzählen Susanne und Claudia lachend. Wobei Susanne vor einiger Zeit im Pub war und den Aushang des Mitsing- und Partyabend­s gesehen hatte. Für sie war sofort klar, da geht es hin. Eine Premiere ist der Abend nicht nur für die Kölnerinne­n, sondern auch für Reinhard. Die Clique habe Karten besorgt und daher sei er nun zum ersten Mal dabei, berichtet der Kempener.

Auf der Bank an der Theke haben es sich Hedwig und Heinrich bequem gemacht. „Wir singen natürlich mit und haben auch geübt“, meint der 82-Jährige augenzwin- kernd. Für die 36-jährige Ute ist der Abend etwas Besonderes. „Ich bin ehemalige Kölnerin. Das ist ein Stück Heimat. Ich werde auf jeden Fall mitsingen. Ich glaube, ich brauche das Heft nicht. Ich kenne die Lieder alle auswendig“, meint sie.

Vorher gilt es, einen Stimmzette­l auszufülle­n. 18 Lieder stehen zur Auswahl und es gilt, seinen persönlich­en Favoriten anzukreuze­n. Damit wird nicht nur der Kempsche Karnevalsh­it ermittelt, sondern das Ganze ist gleichzeit­ig eine Verlosung für die Besucher, bei der nette Preise zu gewinnen sind. „Ich würde am liebsten alle Lieder ankreuzen. Sie sind alle toll“, sagt Ute, als sie ihr Kreuzchen bei „Heimjon“macht. Ann-Kathrin entscheide­t sich dagegen für „Nie mehr Fasteloven­d“. Das ist ihr Favorit. Sie ist zum ersten Mal beim Mitsing- und Partyabend zu Gast. „Freunde haben im vergangene­n Jahr so von der Veranstalt­ung geschwärmt, dass ich diesmal mit bin“, erzählt die 24-Jährige. Auch Edith, Marion und Petra sind begeistert. Alle drei sind Wiederholu­ngstäterin­nen.

Dann zieht das Kempener Prinzenpaa­r Rainer I. und Angelika I. (Pasch) mit Gefolge ein. Es gibt den Startschus­s für den Abend. Die Band, ein Mix aus Kölner und Krefelder Hobbymusik­ern sowie Mitglieder­n der „Fründe“, stimmt das erste Lied an. „Loss mer Singe“, im Original von den Bläck Fööss, schallt durch den Saal, wobei die beiden Bandstimme­n von Ria und Wolfgang führen. Die Textbücher brauchen die wenigsten der Besucher. Alle singen mit. Von der ersten Sekunde an herrscht eine tolle Stimmung.

Moderiert von Tobias Strohmeier, dem ersten Vorsitzend­en der KG „Echte Fründe“, und Adrian Gallinat, folgt Lied auf Lied. 18 stehen auf der Liederlist­e. Nach neun gibt es eine Pause zum Luft holen, bevor es weitergeht. Sänger und Komponist Tom Marquardt zählt ebenfalls zu den Gästen. Im Gepäck hat er seine Kempen-Hymne „Kempen Rot und Blau“, die er ebenfalls nicht alleine singen muss. Aber die Besucher haben noch einen zweiten Karnevalsh­it für Kempen auserkoren. Die Auswertung der Stimmzette­l der 400 Besucher ergibt, dass der Song „Kölsche Jung“die Nummer eins in der Thomasstad­t ist. Gefolgt von „Hallelujah“und „Echte Fründe“. Nach dem gemeinsame­n Singen gibt’s noch Schwoof bei DJ Kossimo bis in die frühen Morgenstun­den.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Auch das Kempener Prinzenpaa­r mit seinem Gefolge mischte sich unter die Besucher des Mitsing- und Partyabend­s der Karnevalsg­esellschaf­t „Echte Fründe“Kempen. Die Mitglieder sammelten übrigens beim Publikum für einen guten Zweck. Eine Spende soll an die...

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