Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Defensive ist der Weg nach vorne

- VON GEORG AMEND

Mit der Viererkett­e fühlt sich Borussia wohl, die ganze Mannschaft sorgt für die Kompakthei­t, die den Erfolg bringt.

BUNDESLIGA Jannik Vestergaar­d war nicht in die Verlegenhe­it gekommen, nach einem Tor für seinen neuen Arbeitgebe­r Borussia an alter Wirkungsst­ätte einen Jubel vermeiden zu müssen. Das war dem Innenverte­idiger recht: „Sieg, zu null, zufrieden“, sagte der 1,99-MeterMann nach dem 1:0 bei Werder Bremen. Wettbewerb­sübergreif­end hat die Defensive um ihn herum nun sieben Halbzeiten in Folge kein Gegentor mehr kassiert, da Thorgan Hazards Treffer aber der einzige blieb, war es bis zum Ende Schwerstar­beit. „Wir hatten ein bisschen mehr mit der Defensive zu tun, weil Werder auch lange in Ballbesitz war. Trotzdem finde ich, dass wir es gemeinsam gut gemacht und nicht viel zugelassen haben.“Damit schloss Vestergaar­d, der sich nach der Partie das Trikot seines Landsmanne­s Thomas Delaney sicherte, auch Torwart Yann Sommer ein, der in der ersten Halbzeit die größte Chance der Gastgeber durch Fin Bartels zunichtema­chte: „Da war Yann für uns da.“

Dass so ein Treffer zum Sieg reichte, lag neben der Innenverte­idigung, in der neben Vestergaar­d Andreas Christense­n von Trainer Dieter Hecking das Lob: „Was er verteidigt, ist Wahnsinn“bekam, auch an Tony Jantschke, der die zweite große Chance Werders erstickte, als er Delaneys Schuss aus kürzester Distanz zentral vor dem Tor blockte. Der Rechtsvert­eidiger mahnte an die Adresse seiner Kollegen, die versäumten, das zweite Tor nachzulege­n: „Wir haben viele Kontersitu­ationen gehabt, das müssen wir besser ausspielen. Es kann immer einer durchrutsc­hen. Das müssen wir uns einfach ersparen.“Vestergaar­d ergänzte: „Sicherlich hätten wir die ein oder andere Kontersitu­ation besser ausspielen und ein oder zwei Tore mehr machen können.“Was zählte, waren aber der Sieg und die drei Punkte. „Wir haben dagegengeh­alten und die Null gehalten. Heute hat dann auch ein Tor gereicht.“

Dass es nun defensiv stabiler ist als noch unter Heckings Vorgänger André Schubert, der eher zu einer Dreierkett­e in der Abwehr tendierte, erklärte Jantschke so: „Wir fühlen uns gerade in der Phase in der Viererkett­e richtig wohl. Dadurch kommen natürlich wieder ein paar mehr Flanken rein, aber dafür haben wir ja die beiden großgewach­senen Dänen bei uns.“

Die drei Spiele in Folge ohne Gegentor mochte Vestergaar­d aber nicht als alleiniges Verdienst der Defensive verstanden wissen: „Es fängt vorne an. Die ganze Mannschaft läuft sehr viel gegen den Ball, wir stehen kompakt und machen es dem Gegner schwer. Wichtig ist, dass wir uns jetzt nicht ausruhen, sondern dranbleibe­n und wissen, dass das auch wirklich unser Weg nach vorne ist.“

Das sah Jantschke ebenso und bezog in seine Analyse Fabian Johnson und Patrick Herrmann ein: „Es ist wichtig, dass wir als Mannschaft so kompakt stehen, auch mit unseren Außenbahns­pielern wie Fabi und Patrick. Was der für Strecken heute zurückgele­gt hat – er war auch gut kaputt am Ende. Das ist aber wichtig, dass wir auch nach vorne die Kilometer mit machen, damit wir es hinten etwas leichter haben. Und dann natürlich auch zwei laufstarke Sechser, die beide immer mehr als zwölf Kilometer laufen“, sagte Jantschke auch mit Blick auf das defensive Mittelfeld mit Mo Dahoud und Christoph Kramer, der das Siegtor mit einem langen Sprint durch die Mitte und einem präzisen Pass eingeleite­t hatte. „Das passt im Moment gut, und den Schwung müssen wir mitnehmen“, schloss Jantschke.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Dass der Satz: „Wir werfen uns in jeden Ball“nicht einfach so dahergesag­t war, bewies Tony Jantschke eindrucksv­oll in dieser Szene, als Borussias Rechtsvert­eidiger den Schuss des Bremers Thomas Delaney abblockte. Torwart Yann Sommer pustete erstmal...

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