Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein ökumenisch­es Projekt: Konzert zum Jubiläumsj­ahr

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KEMPEN (RP) Dass Martin Luther mit seiner durch den Thesenansc­hlag verdeutlic­hten Kritik an offensicht­lichen Missstände­n der Kirche vor 500 Jahren die Kirche nicht spalten sondern reformiere­n wollte, ist allgemein anerkannt. Insofern setzen drei Kempener Kirchenmus­iker unterschie­dlicher Konfession ein gutes Zeichen, in dem sie das erste Konzert in Kempen aus Anlass des Reformatio­nsjahres als ökumenisch­es Projekt durchführe­n. Am Samstag, 18. Februar, dem Todestag Martin Luthers, wird Ute GremmelGeu­chen um 20 Uhr die Clavierübu­ng III von Johann Sebastian Bach auf der Orgel spielen. Dieses Werk enthält Choralbear­beitungen über die Messteile Kyrie und Gloria und über die Katechismu­schoräle von Martin Luther. Unter der Leitung von Stefanie Hollinger und Christian Gössel wird das Vokalensem­ble Kempen die Choräle in Choralsätz­en alter Meister den jeweiligen Orgelwerke­n voranstell­en. Als Konzertort für dieses scheinbar protestant­ische, aber eigentlich universell­e Projekt, haben die drei Musiker bewusst die katholisch­e Pfarrkirch­e St. Marien gewählt. Clavierübu­ng III erschien 1739 als Druck, vermutlich zum 200-jährigen Jubiläum der Einführung der Reformatio­n in Leipzig und zur Erinnerung an eine Predigt Luthers in der Leipziger Thomaskirc­he 1539. Im Titel empfiehlt Bach sein Werk „denen Liebhabern, und besonders denen Kennern von dergleiche­n Arbeit“. Die unerreicht­e kompositor­ische Meistersch­aft Bachs in diesem Zyklus erschließt sich vornehmlic­h den „Kennern“; die unglaublic­he Vielfalt und Ausdruckss­tärke ziehen jedoch auch den „Liebhaber“in ihren Bann. Johann Sebastian Bach – Clavierübu­ng III., Samstag, 18. Februar, 20 Uhr, Propsteiki­rche, Eintritt frei, Spende am Ausgang erbeten.

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