Rheinische Post Krefeld Kempen
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lierer außerhalb des Stadions, sondern nur auf die Plakate auf der Südtribüne bezogen.
Der Kontrollausschuss hatte angeführt, dass die BVB-Fans noch unter Beobachtung standen. Am 8. Juli 2016 war vom DFB-Sportgericht ein Teilausschluss der Südtribüne auf Bewährung ausgesetzt worden. Grund dafür waren vor allem Vorfälle rund um das DFB-Pokalendspiel 2016 gegen Bayern München.
Der BVB erklärt: „Dortmunds Zustimmung zum Strafantrag basiert auch auf unserer Überzeugung, dass es in der emotional noch im- mer aufgeladenen Atmosphäre derzeit weder möglich noch sinnvoll erscheint, eine inhaltliche Debatte über ein im juristischen Sinne ‘angemessenes, erforderliches, verhältnismäßiges oder weitsichtiges’ Strafmaß zu führen.“Der Klub machte aber ebenso deutlich, „dass wir eine Kollektivstrafe gegen 25.000 Zuschauer, von denen einer überwältigenden Mehrheit weder ein Tat- noch ein Schuldvorwurf zu machen ist, für unverhältnismäßig halten“. Die Sperrung der gesamten Südtribüne – und nicht nur bestimmter Blöcke berge aus BVB- Sicht zudem das Risiko, dass der gewünschte Solidarisierungseffekt der vielen friedlichen Fußballfans gegen die Täter letztlich nicht eintritt.
Borussia Dortmund kündigte an, den Dauerkartenbesitzern auf der Südtribüne die Kartenkosten für das Wolfsburg-Spiel (zwischen 7,50 und zwölf Euro) zu erstatten. Tageskartenkäufer sollen ein Ersatzticket für das Spiel gegen Bremen erhalten. Der finanzielle Schaden für den Verein hierfür beläuft sich auf mindestens 275.000 Euro. Eine Umverteilung der 25.000 Südtribünen-Besucher auf andere Tribünen ist nicht möglich, da diese Plätze ebenfalls bereits verkauft sind.
Die Chance, ein Recht auf das Stadionerlebnis einklagen zu können, bewertet der Düsseldorfer Sportrechtler Paul Lambertz (Kanzlei Beiten Burkhardt) im Gespräch mit unserer Redaktion als sehr gering. „Außer dem Ticketpreis sehe ich keinen Schaden, den der Geschädigte noch geltend machen könnte, und diesen Schaden hat der BVB angekündigt, zu ersetzen“sagte Lambertz. Eine Schmerzensgeldforderung sei schwer begründbar. „Der restliche Schaden ist etwas Emotionales.“