Rheinische Post Krefeld Kempen

US-Präsident fordert Rückgabe der Krim

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Anstatt der erwarteten Annäherung droht Stillstand bei den Verhandlun­gen im Ukraine-Konflikt.

MOSKAU/WASHINGTON (rtr) Die USA und Russland steuern trotz der angekündig­ten Bemühungen um eine Annäherung auf Konfrontat­ionskurs. Russland lehnte die von der US-Regierung geforderte Rückgabe der Krim an die Ukraine ab und verwahrte sich gegen eine Einmischun­g aus Washington. „Das Thema einer Rückgabe der Krim wird und kann nicht diskutiert werden, weil Russland seine territoria­le Integrität nicht mit ausländisc­hen Partnern diskutiert“, sagte der Präsidiala­mtsspreche­r Dmitri Peskow.

Zuvor hatte der Sprecher von USPräsiden­t Donald Trump, Sean Spicer, erklärt, Russland müsse die Kontrolle über die Halbinsel wieder abgeben. Trump selbst schrieb auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter, Russland habe die Krim unter der Regierung seines Vorgängers Barack Obama übernommen. Er schloss die Frage an: „War Obama gegenüber Russland zu weich?“ Trump hat sich eine Verbesseru­ng der Beziehunge­n zwischen beiden Ländern auf die Fahne geschriebe­n. Doch davon ist noch wenig zu erkennen. Vielmehr deutet einiges darauf hin, dass die USA auch unter Trump die harte Haltung des Westens gegenüber Russland mittragen. So nannte US-Verteidigu­ngsministe­r James Mattis die Ereignisse von 2014 ernüchtern­d. Die Annexion der Krim hatte Sanktionen der USA und der EU gegen Russland nach sich gezogen. Aus der US-Regierung werden zudem Vorwürfe laut, Russland verstoße gegen Raketenabk­ommen.

Präsidiala­mtsspreche­r Peskow räumte ein, das Verhältnis beider Staaten sei in einem „beklagensw­erten Zustand“. Russland bemühe sich um Kontakte zur US-Regierung. Präsident Wladimir Putin habe bereits erklärt, warum die Krim zu Russland gehöre. Russland argumentie­rt, die Krim-Bewohner hätten sich in einem Referendum gegen die Ukraine entschiede­n und russischen Schutz gesucht. „Wir geben nicht unser eigenes Gebiet zurück“, sagte Außenamtss­precherin Maria Sacharowa. „Die Krim ist ein Gebiet, das zur Russischen Föderation gehört.“

Dagegen hatte Trumps Sprecher Spicer erklärt: „Präsident Trump hat sehr klar gemacht, dass er von der russischen Regierung eine Deeskalati­on der Gewalt in der Ukraine und eine Rückgabe der Krim erwartet.“Zugleich wünsche Trump, dass die USA und Russland gut miteinande­r auskämen.

Die Ukraine begrüßte diese Forderung. „Das ist das positive Signal, das den Triumph der Vernunft und die Treue zu den humanitäre­n Werten seitens der USA hervorhebt“, sagte Innenminis­ter Arsen Awakow gestern der „Welt“.

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