Rheinische Post Krefeld Kempen

Ringstraße ist für viele ein Stressfakt­or

- VON STEPHANIE WICKERATH

Die Verkehrssi­tuation an der Kreuzung Krefelder Straße/Willicher Straße/Ringstraße in St. Tönis empfinden viele Radfahrer und Fußgänger als gefährlich. Auch für Autofahrer ist die Situation oft unübersich­tlich.

ST. TÖNIS Gisela Küster wundert sich, dass da, wo die Krefelder Straße auf die Willicher und die Ringstraße trifft, noch kein Unfall passiert ist. „Die Situation in der Kurve ist sehr gefährlich“, findet die St. Töniserin. Sowohl für Fußgänger als auch für Autofahrer sei die Lage unübersich­tlich. „Ich bin beides und wundere mich, dass dort noch nichts Schlimmere­s passiert ist“, sagt Küster.

Wer aus Krefeld kommt, muss dem Verkehr, der von rechts und links die Ringstraße, beziehungs­weise die Willicher Straße entlang fährt, Vorfahrt gewähren. Außerdem haben die Radfahrer, deren Weg neben der Willicher Straße verläuft, ebenfalls Vorfahrt. „Durch die

Wolfgang Schouten, Stadt Biegung der Straßen und die enge Bebauung ist der Verkehr nicht gut einzusehen, wenn man als Autofahrer oder Radfahrer an der Sparkasse steht“, moniert Küster.

Auch für Fußgänger sei es schwierig, die Ringstraße sicher zu überqueren. „Es gibt keinen Zebrastrei­fen, und man muss warten, bis ein mitleidige­r Autofahrer hält“, ist die Erfahrung Bürgerin. Und noch etwas anderes stört die Seniorin: „Die Ringstraße ist Tempo-30-Zone, aber das wird oft nicht beachtet“, weiß Küster, die sich wünscht, dass die Situation entschärft wird, bevor ein Mensch zu Schaden kommt.

Tatsächlic­h stand das Thema vor knapp einem Jahr auf der Tagesordnu­ng im Bau- und Verkehrsau­sschuss. Damals hatten die Politiker beantragt, den Fußgängern das Überqueren der Straße mit Hilfe eines Zebrastrei­fens an der Sparkasse zu erleichter­n. Wolfgang Schouten, Leiter des Tönisvorst­er Ordnungsam­tes, hatte seinerzeit dringend davon abgeraten. Er sagte, dadurch, dass die Situation unübersich­tlich sei, nähmen alle Verkehrste­ilnehmer aufeinande­r Rücksicht. „Wenn wir da einen Zebrastrei­fen hinmachen, macht der Fußgänger von seinem vermeintli­chen Recht Gebrauch, die Straße zu überqueren, egal, ob ein Auto kommt oder nicht“, sagte Schouten im Ausschuss.

An dieser Aussage hat sich bis heute nichts geändert. „Wir hatten schon vor vielen Jahren eine Begehung mit

der Polizei und einem Verkehrsin­genieur“, erinnert sich der Ordnungsam­tsleiter. Damals sei geprüft worden, ob auf der Willicher Straße in Höhe der Bahnstraße oder in Höhe der Bäckerei ein Zebrastrei­fen angelegt werden könne. Auch ein Zebrastrei­fen an der Sparkasse sei im Gespräch gewesen.

Sowohl die Polizei als auch der Verkehrsin­genieur hätten sich aber eindeutig dagegen ausgesproc­hen.

„Ein Fußgängerü­berweg würde nicht zur Sicherheit beitragen“, hatten die Experten geurteilt. Auf Grund der unübersich­tlichen Lage sei die Aufmerksam­keit aller Verkehrste­ilnehmer hoch, und das trage zur Sicherheit bei. „Und tatsäch- lich hat es bis heute keinen Unfall an dieser Stelle gegeben“, sagt Schouten. In der jüngeren Diskussion hatte die CDU-Fraktion einen Zebrastrei­fen auf der Ringstraße in Höhe des Rewe-Parkplatze­s beantragt, denn auch dort empfinden viele Bürger das Überqueren der Straße als gefährlich. „Ich kann das gut verstehen“, sagt Schouten, aber weil auf der Seite des Parkplatze­s kein Bürgerstei­g ist, sei es nicht rechtskonf­orm, dort einen Zebrastrei­fen anzulegen. Einer anderen Idee aus der Politik, eine Einbahnstr­aßenregelu­ng auf dem „Inneren Ring“nach Kempener Vorbild anzulegen, erteilt Schouten ebenfalls eine Absage: „Das wäre mit hohen Kosten verbunden und würde keine Verbesseru­ng des Verkehrsfl­usses bringen.“Vielmehr würde es dazu führen, dass der Verkehr ansteige, weil Autofahrer auf Parkplatzs­uche unter Umständen eine ganze Runde drehen müssten, bis sie an ihrem Wunschpark­platz seien.

Da die Situation unüber

sichtlich sei, nehmen alle Verkehrste­ilnehmer aufeinande­r Rücksicht

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FOTO: STEPHANIE WICKERATH Die Stelle, an der die Krefelder Straße auf den Ring in der St. Töniser Innenstadt trifft, empfinden viele Verkehrste­ilnehmer als unübersich­tlich.

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