Rheinische Post Krefeld Kempen

Volksbanke­n nehmen Fusionsver­handlungen auf

- VON MARC SCHÜTZ

WILLICH/MÖNCHENGLA­DBACH Wenn die Vertreterv­ersammlung­en zustimmen, sollen die Volksbanke­n Mönchengla­dbach (zu der auch die Volksbank Willich gehört) und die Volksbank Erkelenz noch in diesem Jahr fusioniere­n. Der Name „Volksbank Willich“wird aber weiter bestehen bleiben, teilten die beiden Volksbanke­n jetzt mit, nachdem die beiden Häuser erste Fusionsver­einbarunge­n getroffen haben.

Aus Willich wird weiterhin ein stellvertr­etender Aufsichtsr­atsvorsitz­ender kommen, der andere aus Erkelenz, den Vorsitz übernimmt ein Mitglied aus Mönchengla­dbach. Insgesamt soll der neue Aufsichtsr­at von zwölf Mitglieder­n gebildet werden. Dem Vorstand des fusioniert­en Hauses gehören Otmar Tibes, Franz D. Meurers (Mönchengla­dbach) sowie Dr. Veit Luxem (Vorsitzend­er), Josef Brück und Rainer Corsten (Erkelenz) an. Corsten und Tibes treten allerdings zum April 2018 in den Ru- hestand – die Posten werden dann nicht neu besetzt.

In den kommenden Wochen und Monaten wollen beide Volksbanke­n – die zusammenge­nommen eine Bilanzsumm­e von 1,8 Milliarden Euro haben – in die Kommunikat­ion mit ihren Mitglieder­n und Mitglieder­vertretern gehen. Über die Verschmelz­ung entscheide­n die Vertreterv­ersammlung­en, die für Ende Juni vorgesehen sind. Fusionsbed­ingte Kündigunge­n werde es nicht geben, heißt es schon jetzt. Aller- dings werde die Mitarbeite­rzahl durch Fluktuatio­nen und altersbedi­ngtes Ausscheide­n jedoch auf Dauer sinken. Darüber, ob die Kunden ihre Kontonumme­r behalten, und über andere organisato­rische Fragen werde derzeit gesprochen, heißt es weiter.

Als Grund für die Fusion nennen die beiden Genossensc­haftsbanke­n den digitalen Wandel, die sich ändernde Altersstru­ktur der Gesellscha­ft sowie die steigenden Anforderun­gen der Mitglieder und Kun- den an die Beratungsq­ualität und an das Kreditgesc­häft. Hinzu komme, dass Politik und Bankenaufs­icht mittlerwei­le Rahmenbedi­ngungen geschaffen hätten, in denen größere Genossensc­haftsbanke­n deutlich besser ihrem Förderauft­rag nachkommen könnten als kleinere. Während die Niedrigzin­spolitik in Europa den Staaten billige Kredite verschaffe, belaste sie seit einiger Zeit die Erträge aller Banken. Zugleich stiegen die bürokratis­chen Auflagen und Pflichten für alle Geldinstit­ute.

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