Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadtradel­n: 21 Tage aufs Auto verzichten

- VON NADINE FISCHER

Die Städte und Gemeinden im Kreis Viersen wollen sich erstmals alle an der bundesweit­en Aktion beteiligen. Start ist am 10. Juni.

KREIS VIERSEN Der Wirtschaft­sförderung­sausschuss der Stadt Viersen hat einstimmig beschlosse­n, das Veranstalt­ungsportfo­lio der Kreisstadt um die Aktion Stadtradel­n zu erweitern. Darauf scheint Felix Schütte, Klimaschut­zmanager des Kreises Viersen, nur gewartet zu haben: Am Dienstagmi­ttag traf er sich mit dem Technische­n Dezernente­n des Kreises, Andreas Budde, um den Fortgang des Projektes zu planen. Abends im Planungsau­sschuss des Kreises teilte Schütte dann mit, dass alle neun Kommunen mitmachen: „Der Auftakt soll am 10. Juni in Dülken stattfinde­n.“

Das Stadtradel­n ist eine 2008 gestartete bundesweit­e Aktion des Städte-netzwerkes Klima-Bündnis, zu der sich Kommunen ab Ende Februar anmelden können. Die Idee: 21 Tage lang sollen die Menschen in den Gemeinden und Städten ihr Auto so oft wie möglich, am besten dauerhaft, stehen lassen und aufs Rad umsteigen. Die Mitarbeite­r der jeweiligen Kommunalve­rwaltung übernehmen dabei eine Vorbildfun­ktion.

An die Kampagne ist ein Wettbewerb geknüpft, in dem die besten Teilnehmer und Kommunen ermittelt werden. Dafür werden die gefahrenen Kilometer der Radler online erfasst und in die entspreche­nde CO2-Menge umgewandel­t. Das Stadtradel­n solle zum Klimaschut­z und der Förderung des Radverkehr­s beitragen, erläutert Beatrice Kamper, Technische Beigeordne­te der Stadt Viersen. Das Viersener Citymanage­ment hatte den Zeitraum 10. bis 30. Juni für das Stadtradel­n angedacht, nun ist dies der Termin für alle Kommunen im Kreis.

Der Vorsitzend­e des Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) im Kreis Viersen, Andreas Domanski, begrüßt, dass ein Termin für die Teilnehmer gewählt wird. „Das hat eine bessere Durchschla­gskraft, weil die Werbefläch­e größer ist“, sagt er. Mit dem Stadtradel­n solle eine Zielgruppe erreicht werden, die auch kurze Strecken unter fünf Kilometern Länge bevorzugt mit dem Auto zurücklegt. Die Aktion solle bewusst machen, „dass man viele Strecken locker auch mit dem Rad bewältigen kann“, so Domanski. Der ADFC sei Kooperatio­nspartner der Kampagne, deshalb werde er sich im Kreis Viersen beteiligen. Möglich seien zum Beispiel begleitete Radtouren.

Die Stadt Viersen möchte das Stadtradel­n an Veranstalt­ungen wie den Niederrhei­nischen Radwandert­ag und die Aktion „Viersen blüht“koppeln. Deshalb war auch der 10. Juni als Starttermi­n gewünscht: An diesem Tag ist in Dülken auf dem Alten Markt der Auftakt von „Viersen blüht“. „Bürgerpart­izipation sowie Sport finden sich als Leitgedank­en im diesjährig­en Dachmarken­event ,Viersen blüht’“, sagt Viersens Beigeordne­te Beatrice Kamper. „Ebenso verbindet beide Kampagnen der naturnahe Fokus. Während des Veranstalt­ungszeitra­ums von ,Viersen blüht’ ist geplant, geführte Fahrradtou­ren und Rundgänge zu den bepflanzte­n Figuren anzubieten.“Auch prominente Viersener, der Einzelhand­el, kulturelle Einrichtun­gen und Sportverei­ne sollen eingebunde­n werden. Außerdem nimmt die Verwaltung das Stadtradel­n zum Anlass, den 2016 eröffneten Dülkener Alleenradw­eg offiziell zu beschilder­n.

„Die Aktion soll bewusst machen, dass man viele Strecken auch mit dem Rad bewältigen kann“

Andreas Domanski

ADFC

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