Rheinische Post Krefeld Kempen

Bayern zerlegt Arsenal nach der Halbzeit

- VON CHRISTIAN KUNZ UND KLAUS BERGMANN

Der Rekordmeis­ter gewinnt das Achtelfina­l-Hinspiel in der Champions League mit 5:1. Thiago trifft doppelt.

MÜNCHEN (dpa) Wie auf Knopfdruck hat der FC Bayern in der Champions League seine ganze Klasse demonstrie­rt. Nach einem 5:1-Torspektak­el gegen den FC Arsenal sollte für den deutschen Fußball-Rekordmeis­ter der vierte Achtelfina­l-Erfolg gegen den Lieblingsg­egner aus England nur noch Formsache sein. Die Münchner trumpften gestern nach zuletzt zähen Bundesliga-Auftritten dank wiederbele­bter Offensivkr­aft richtig auf. Der herausrage­nde Thiago (56./63. Minute), Joker Thomas Müller (88.), Robert Lewandowsk­i (53.) und Kunstschüt­ze Arjen Robben (11.) sorgten für einen großen Sieg – auch für den Königsklas­sen-Spezialist­en Carlo Ancelotti.

Der Ausgleich durch Alexis Sanchez (30.), der im Nachschuss bei einem von Manuel Neuer parierten Strafstoß traf, war an einem nahezu perfekten Abend am Ende nur ein Schönheits­fehler. 70.000 begeistert­e Zuschauer feierten den 16. Heimsieg der Bayern in Europas Eliteliga nacheinand­er. Das Team um den starken Philipp Lahm darf mit größter Zuversicht im Rückspiel am 7. März in London auflaufen, auch wenn der Kapitän dann gelb-gesperrt fehlen wird.

„Heute ist Champions League, da sind wir fokussiert“, versprach Jérôme Boateng vor dem Anpfiff bei Sky. „Meistens sind wir gut, wenn wir liefern müssen“, fügte er an. Und seine Kollegen untermauer­ten die Einschätzu­ng des nach einer Brustverle­tzung weiter fehlenden Abwehrchef­s. An dem angekündig­ten Fußball-Festtag zeigten sie eine positive Körperspra­che, waren präsent und aktiv. Arsenal ließ die Bayern auf fahrlässig­e Weise agieren und stand auch bei Robbens 28. Königsklas- sen-Treffer brav Spalier. In seiner unnachahml­ichen Art zog der Holländer nach innen und drosch den Ball mit links in den Winkel.

Die Bayern waren dominant, gerade über die rechte Außenbahn kurbelten Lahm und Robben die Offensive an. Arsenal verteidigt­e weiter schlecht. Fast wirkten die Engländer überforder­t.

Es war Sanchez, der die Gunners aus der Lethargie riss. Als Lewan- dowski Arsenals Abwehrchef Laurent Koscielny unter den ausgestrec­kten Fuß trat, entschied Schiedsric­hter Milorad Mazic aus Serbien auf Strafstoß. Neuer entschärft­e den Versuch von Sanchez, aber im zweiten Nachschuss ließ der Chilene drei Bayern-Verteidige­r alt aussehen. Arsenal hatte mit Erlaubnis der Bayern ins Spiel gefunden. Beide Teams hatten noch vor der Pause Chancen zur Führung.

Kurz nach der Pause musste der starke Koscielny verletzt raus. Eine massive Schwächung für die Gäste, wie sich schnell zeigen sollte. Vier Minuten später sah Mustafi im Kopfball-Duell mit Lewandowsk­i ganz schlecht aus. Der Pole köpfte sich elegant den Frust von der Seele – die Bayern waren wieder vorn. Drei Minuten später legte der Pole per Hackentric­k für Thiago auf – 3:1. Jetzt war wieder Festtagsst­immung in der Allianz Arena. Lewandowsk­i (61.) zirkelt den Ball an die Latte. Die Bayern hatten Spaß an ihrem Dauerdruck. Thiago erhöhte mit seinem insgesamt fünften Europapoka­l-Tor unter Mithilfe von Xhaka per Distanzsch­uss auf 4:1. Die Bayern waren mit sich und ihrer Fußball-Welt wieder richtig zufrieden und sogar Müller durfte nach 85 Minuten auf der Ersatzbank noch ran – und traf prompt zum Endstand.

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FOTO: REUTERS Torschütze­n unter sich: Arjen Robben (v.li.), Robert Lewandowsk­i und Thiago beim Jubellauf.

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