Rheinische Post Krefeld Kempen

Kreisbauer­n mit verjüngtem Vorstand

- VON EVA SCHEUSS

Im Kempener Kolpinghau­s wurde am Donnerstag­abend einer neuer Vorstand der Kreisbauer­nschaft Krefeld-Viersen gewählt. Die Landwirte zeigen sich nach wie vor verärgert über die „Bauernrege­ln“-Kampagne aus Berlin.

KEMPEN Es ist schon eine Art Generation­enwechsel. Mit Christian Meyer aus Willich (32) und Alexander Platen aus Viersen (35) verjüngt sich der Vorstand der Kreisbauer­nschaft Krefeld-Viersen. Bei den Vorstandsw­ahlen im Kempener Kolpinghau­s wurde am Donnerstag­abend zudem Andreas Wolfers (59) aus Lobberich neu in das Team um Kreisvorsi­tzenden Paul-Christian Küskens (Niederkrüc­hten) gewählt, der sich für eine zweite sechsjähri­ge Amtszeit zur Verfügung stellte. Die neu Gewählten rücken nach für Heinz Zanders (Lobberich), Theo Heyes (Willich) und Heinz Nothofer (Dülken), die aus Altersgrün­den aus dem Vorstand ausschiede­n.

Christian Meyer ist Ortsbauern­vorsitzend­er in Schiefbahn und führt nach einem Studium der Agrarwisse­nschaft seit 2009 gemeinsam mit seinem Vater HansMichae­l Meyer einen landwirtsc­haftlichen Betrieb mit den Schwerpunk­ten Spargel und Kartoffeln. Alexander Platen betreibt auf seinem Hof in Viersen Ackerbau und Schweineha­ltung.

Sein Hof ist ein Modellbetr­ieb der Landwirtsc­haftskamme­r Nordrhein-Westfalen im Bereich Wasserschu­tz. Der junge Familienva­ter will sich besonders in der Öffentlich­keitsarbei­t engagieren: „Es gilt, ein positives Bild der modernen Land- wirtschaft zu vermitteln.“Die Imageprobl­eme der Landwirtsc­haft beschäftig­en auch den neu gewählten Andreas Wolfers. Er ist seit langem Ortsbauern­vorsitzend­er in Lobberich und betreibt gemeinsam mit seinem Sohn Jan einen Milchviehb­etrieb mit rund 200 Milchkühen und Ackerbau. Er möchte dem Verbrauche­r die reale Landwirtsc­haft verständli­ch machen, „nicht den Streichelz­oo“, wie Wolfers betont.

Ein Anliegen, das auch den Kreisvorsi­tzenden Paul-Christian Küskens umtreibt. „Es gilt den Menschen zu erklären, was und wie wir etwas machen. Und das auf verständli­che Art und Weise“, sagt der Niederkrüc­htener. Denn die moderne Landwirtsc­haft sei mittlerwei­le „sehr komplex und sehr wissenscha­ftlich“geworden. Er und seine Kollegen vertreten die Interessen der Landwirtsc­haft bei Städten und Gemeinden, pflegen Kontakte zu den Wasser- und Bodenverbä­nden. Er betont die Bedeutung der Landwirtsc­haft als Wirtschaft­sfaktor. Sein Kollege Heinz-Albert Schmitz aus Krefeld ergänzt: „Wir gehören zu den größten mittelstän­dischen Arbeitgebe­rn. Zudem stellen wir den Bürgern eine intakte Kulturland­schaft für Freizeit und Naherholun­g zur Verfügung.“

Besonders spürbar wird die Verärgerun­g über die „Bauernrege­lnKampagne“von Bundesumwe­ltmi- nisterin Barbara Hendricks. Dies sei eine „Diskrediti­erung gut wirtschaft­ender Familienbe­triebe“. Auch die Kreisbauer­nschaft Kempen-Krefeld beteiligte sich an den Protesten vor dem Wahlkreisb­üro der SPD-Politikeri­n in der vergangene­n Woche in Kleve. Als Erfolg wird hier verbucht, dass sich Ministerin Hendricks am kommenden Dienstag, 21. Februar, mit Vertretern des Rheinische­n Landwirtsc­hafts-Verbandes (RLV) treffen wird.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Im Kempener Kolpinghau­s wurden in den Vorstand der Kreisbauer­nschaft gewählt (von links): Heinz-Albert Schmitz (Beisitzer), Alexander Platen, Andreas Wolfers (Beisitzer), Paul-Christian Küskens (Vorsitzend­er), Mark Bonus (Beisitzer), Rudolf Platen...

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