Rheinische Post Krefeld Kempen

Fortuna fährt gut gelaunt nach Fürth

- VON BERND JOLITZ

Trainer Funkel spricht dem glücklosen Torjäger Hennings das Vertrauen aus.

DÜSSELDORF Bereits um 8.30 Uhr setzte sich gestern der Bus des Zweitligis­ten Fortuna Düsseldorf Richtung Fürth in Bewegung – vor Tag und Tau, gemessen an den üblichen Zeiten der Profifußba­ll-Szene. Trainer Friedhelm Funkel wollte dem Pendlerver­kehr an Freitagen so weit wie möglich aus dem Weg gehen, zudem passte die Ankunft in Mittelfran­ken mit anschließe­ndem Training gut in den Biorhythmu­s der Kicker: Heute ist schließlic­h zu ähnlicher Stunde (13 Uhr) Anstoß im Sportpark Ronhof.

Und es ist eine wichtige Partie. Gastgeber Greuther Fürth liegt im Tabellenmi­ttelfeld, nur einen Punkt hinter Fortuna, der Gewinner wird seinen Blick nicht so bald ans Ende des Klassement­s richten müssen. „Es gibt in dieser Liga keine Pflichtsie­ge“, betont Funkel. „Wichtig ist aber, dass wir Fürth nicht an uns vorbeilass­en.“Innenverte­idiger Kevin Akpoguma sieht das ganz ähnlich: „Ein Sieg wäre gut für die Psyche, aber schlecht drauf sind wir auch jetzt nicht. Die Lage ist ganz anders als vor unserem 1:3 in Fürth in der Vorsaison, da saßen wir richtig in der Scheiße.“

Die Startaufst­ellung lässt Funkel unveränder­t. „Auch Kaan Ayhan stand nie in Frage“, erklärt Funkel mit einem Seitenhieb auf Berichte, die dem türkischen Nationalsp­ieler eine Lungenerkr­ankung andichten wollten. „Als Kaan beim Training auftauchte, habe ich zu ihm nur gesagt: ,Du hier? Ich dachte, ich müsse dich heute auf der Intensivst­ation besuchen.’“Die Stimmung ist also bestens in Düsseldorf, obwohl der letzte Sieg fast ein Vierteljah­r zu- rückliegt (1:0 auf St. Pauli). Und damit auch keiner die gute Laune verliert, wechselt Funkel auf der Bank durch: Özkan Yildirim, der zuletzt nicht im Kader war, stieg mit in den Bus, hat mit seinen kreativen Fähigkeite­n auch durchaus Chancen auf eine Jokerrolle. Marlon Ritter blieb dafür zu Hause und spielt mit der U23 in Mönchengla­dbach. „Jeder hätte es verdient mitzufahre­n“, ergänzt der Coach.

Das hohe Engagement im Training macht den 63-Jährigen stolz. „Ich habe eine charakterl­ich gute Mannschaft“, versichert er. „Jetzt muss sie nur noch gewinnen, dann ist es sogar eine sehr gute Mannschaft.“Funkel gefällt vor allem das richtige Maß an Selbstkrit­ik: „Es darf ja nicht in Selbstkast­eiung ausarten. Rouwen Hennings ist da ein gutes Beispiel. Auch wenn er jetzt eine Weile nicht getroffen hat, hadert er nicht, sondern arbeitet hart für das Team. So lange Rouwen solche Leistungen zeigt, denke ich keine Sekunde daran, ihn herauszune­hmen.“Bei der Fortuna-Filiale in Fürth – Mathis Bolly, Sercan Sararer und Johannes van den Bergh trugen früher das Düsseldorf­er Trikot – wäre ein guter Zeitpunkt, wieder mit dem Toreschieß­en zu beginnen.

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FOTO: IMAGO Rouwen Hennings spielt stark, ist aber seit 906 Minuten ohne Tor.

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