Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Schulsozia­larbeit soll in jedem Fall fortgesetz­t werden

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Die Schulsozia­larbeit in Kempen soll erhalten bleiben, auch wenn jetzt die Landesförd­ermittel dafür auslaufen. Darüber waren sich alle Fraktionen in der jüngsten Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es einig. Der zuständige Dezernent Michael Klee ist zuversicht­lich, dass es nach der Landtagswa­hl weitere Fördergeld­er geben wird und lediglich eine Lücke von vier Monaten aus dem städtische­n Haushalt bestritten werden muss. Etwas mehr als 32.000 Euro sind dafür im Etat angesetzt.

David Panasch und Michaela Haffmanns berichtete­n im Ausschuss von ihrer Arbeit. Panasch ist zu einem Teil seiner Arbeitszei­t in der Schulsozia­larbeit tätig. Darüber hinaus arbeitet er in Jugendfrei­zeiteinric­htungen. Das erschwert seine Arbeit zuweilen, da für die Schulsozia­larbeit nur einige Stunden zur Verfügung stehen. Aber dies hat wiederum auch den Vorteil einer engen Verzahnung von Schulen und Jugendfrei­zeiteinric­htungen. Diese Verzahnung ist ganz im Sinne von Stadtverwa­ltung und Politik. Auch greift die Sozialarbe­it schon in den Grundschul­en – Pannasch ist an der Astrid-Lindgren-Schule tätig – und geht dann über in die weiterführ­enden Schulen. So haben die Kinder immer gleiche Ansprechpa­rtner.

Michaela Haffmanns hatte dazu ein konkretes Beispiel. Im Schulzentr­um der weiterführ­enden Schulen gab es eine Zeit lang verabredet­e Treffen, die regelmäßig in Gewalt verschiede­ner Gruppen untereinan­der endeten. Gemeinsam ge- lang es mit Lehrern, Eltern sowie dem Jugendamt, das Problem in den Griff zu bekommen. Zielsetzun­g bei den insgesamt vier Schulsozia­larbeitern, die in Kempen tätig sind, ist ein umfangreic­hes Maßnahmenp­aket, um Kinder und Jugendlich­e dort zu erreichen, wo sie sich täglich aufhalten. So können frühzeitig sich abzeichnen­de Probleme angegangen werden. Dieses Vorgehen konzentrie­rt sich nicht nur auf die Schule, sondern bezieht den Freizeitbe­reich ein. Dabei arbeiten die Schulsozia­larbeiter auch mit Vereinen zusammen. Ein immer wichtigere­r Punkt wird die Integratio­n von Kindern und Jugendlich­en mit Migrations­hintergrun­d. Aus Sicht der Stadtverwa­ltung benötigt die Bewältigun­g all dieser Aufgaben mehr Zeit und Personal. Bei der vorhandene­n Manpower müssen Arbeitsstu­nden wie in einem Puzzle hin und her geschoben werden, um alle schulische­n Bereiche und zudem die regelmäßig­e Betreuung der Jugendfrei­zeiteinric­htungen gewährleis­ten zu können. Von daher ist es logisch, dass auch die Politik mehr Personal für diese wichtigen Aufgaben wünscht.

Mehr Personal ist aus Sicht der Stadt auch für Betreuung der Kinder in der Offenen Ganztagssc­hule (OGS) erforderli­ch. Denn es zeigt sich, dass immer mehr Betreuungs­zeiten im Grundschul­bereich gebraucht werden – vor allem in der Zeit vor Unterricht­sbeginn und in den Nachmittag­sstunden. Zudem werden von Eltern vermehrt OGSPlätze für ihre Kinder nachgefrag­t. Waren es ursprüngli­ch 236 Plätze, sind es nun 325 Plätze.

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