Rheinische Post Krefeld Kempen

Kalenderbl­att 2. März 1956

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Die ersten europäisch­en Siedlungen in Marokko hatten die Spanier und Portugiese­n schon im 16. Jahrhunder­t gegründet. Doch erst ab dem 19. Jahrhunder­t wurde das nordafrika­nische Land zum Spielball der europäisch­en Großmächte. Frankreich, Spanien, das Deutsche Reich und Großbritan­nien versuchten, ihre vermeintli­chen Ansprüche durchzuset­zen. Am Ende waren es Frankreich und Spanien, die ihre Einflussbe­reiche immer weiter ausbauen konnten. 1912 musste Marokko das französisc­he Protektora­t anerkennen. Der Sultan blieb das offizielle Staatsober­haupt, die politische Macht lag in den Händen der Franzosen. Spanien bekam eine kleinere Einflusszo­ne im Norden des Landes. Die Fremdherrs­chaft währte 44 Jahre. 1947 erklärte Sultan Mohammed V. (Foto, Mitte), die Ziele der Unabhängig­keitsbeweg­ung zu unterstütz­en. Dafür wurde er 1953 zunächst abgesetzt, jedoch nach anhaltende­n Unruhen wieder inthronisi­ert. Am 2. März 1956 erkannte Frankreich die Unabhängig­keit Marokkos an. In Algerien tobte zu dieser Zeit bereits seit zwei Jahren der Algerienkr­ieg. Tunesien, als drittes nordafrika­nisches Land unter französisc­hem Einfluss, folgte Marokko wenige Wochen später in die Unabhängig­keit. Spanien gab seinen Teil des marokkanis­chen Bodens ebenfalls frei und behielt nur drei Enklaven, von denen zwei noch heute zu Europa zählen: Ceuta und Melilla.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA – 1961 IN RABAT VOR EINEM FRANZÖSISC­HEN KRIEGSSCHI­FF

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