Rheinische Post Krefeld Kempen
Kellerhals klagt gegen Metro-Teilung
Der Streit um Media-Saturn geht weiter. Gibt es noch eine gütliche Lösung?
DÜSSELDORF/INGOLSTADT Die Metro stößt bei der geplanten Aufspaltung auf Widerstand unter anderem von Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals. Der 77-Jährige, dessen Familie etwa 21,6 Prozent an Media-Saturn gehören, hat beim Landgericht Düsseldorf Klage gegen die Teilung eingereicht. Seine Investmentgesellschaft Convergenta hat dies bestätigt. Die Metro wollte sich dazu nicht äußern. Die Klage ist dem Unternehmen offenbar auch noch nicht zugestellt worden.
Die Metro-Hauptversammlung hatte Anfang Februar beschlossen, den Konzern in zwei Teile aufzuspalten. Einer davon soll die Elektronikhandelsgesellschaft Ceconomy sein, unter deren Dach MediaSaturn angesiedelt würde. Dem Vernehmen nach fürchtet Kellerhals, dass seine Rechte als Miteigentü- mer der Media-Saturn-Holding unter dem Dach von Ceconomy so beschnitten werden wie bei der Metro. Eine offizielle Aussage gibt es nicht.
Inwieweit die Klagen die Aufspaltung bremsen können, war gestern noch unklar. „Wir gehen weiter davon aus, dass die Spaltung Mitte 2017 wirksam wird“, sagte der Metro-Sprecher. Beide Gesellschaften sollen wie die heutige Metro börsennotiert sein und im M-Dax für mittelgroße Werte Platz finden.
Unabhängig vom juristischen Verfahren verhandeln beide Parteien über eine gütliche Lösung. „Die Gespräche mit der Metro laufen weiter“, sagte ein ConvergentaSprecher auf Anfrage. Das Ganze geschieht unter der Vermittlung von Clemens Vedder, der die Mediatorenrolle auch schon zwischen Madeleine Schickedanz und der Bank Sal. Oppenheim, zwischen der Deutschen Bank und den Kirch-Erben sowie im Fall Ergo ausgefüllt hat. Dem Vernehmen nach wird unter anderem eine Aufteilung von Media-Saturn diskutiert, bei der Ceconomy und Kellerhals das Unternehmen nach Ländergesellschaften unter sich aufteilen würden. Damit wäre dann zwar eine Trennung der Dauer-Streithähne erreicht, aber die Namensfrage wäre noch offen.