Rheinische Post Krefeld Kempen

Pawlak liebäugelt mit Systemwech­sel

- VON OLIVER SCHAULANDT

Fußball: Im Hinspiel gegen den morgigen Gegner SC Cronenberg feierte der KFC den höchsten Sieg im regulären Spielbetri­eb seit 1971. Trainer André Pawlak mahnt, den Gegner deshalb nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

OBERLIGA Es war der 4. September 2016, als die aktuelle Mannschaft des KFC Uerdingen ein Stück Vereinsges­chichte geschriebe­n hat. Das 8:0 (4:0) gegen Aufsteiger Cronenberg­er SC war der höchste Sieg im regulären Ligabetrie­b seit dem Aufstieg in die Regionalli­ga 1971. Allerdings gab es auch schon höhere Erfolge: Im Pokal etwa gab es schon mal 12:0-Erfolge gegen den VfB Lohberg und den TSV Bockum, und im Europa-Cup ein 9:0 gegen den FC Zurrieq aus Malta. Doch einen 8:0Erfolg in der Liga – das gab’s bislang noch nie.

„Das wird ganz bestimmt nicht noch einmal so ein hoher Sieg

werden.“

André Pawlak

Morgen nun gibt’s ein Wiedersehe­n mit dem damaligen Gegner, dem SC Cronenberg, wenngleich auch nicht auf dessen Sportanlag­e. Gespielt wird im Wuppertale­r Zoostadion. Und auch dort hat der KFC schon Vereinsges­chichte geschriebe­n: Dort nämlich war 2011 das legendäre Auswärtssp­iel beim Wuppertale­r SV, das die Uerdinger mit 2:1 gewannen und durch das sie den ersten Aufstieg seit zig Jahren (seinerzeit in die Bundesliga) perfekt machten – 3500 Fans begleitete­n den KFC seinerzeit und machten die Partie zum Heimspiel.

Nun, so viele Fans dürften sich morgen wohl kaum auf den Weg gen Wuppertal machen, wenn der sou- veräne Spitzenrei­ter der Oberliga gegen den gegen den Abstieg kämpfenden SC Cronenberg um den früheren Uerdinger Dustin Hähner antritt – das Hinspiel verfolgten 1655 Besucher. „Das ist für Oberliga-Verhältnis­se natürlich richtig gut. Aber trotzdem auch sehr schade. Jeder Zuschauer hilft uns, hilft der Mannschaft“, sagt André Pawlak.

Nichtsdest­otrotz reicht das große Interesse der blau-roten Anhänger aus, um die Partie als Risikospie­l zu bewerten, und darum sind die Gastgeber auch ins Zoostadion umgezogen. Vielleicht ist das ja ein gutes Pflaster für die Auswahl von Trainer André Pawlak, der allerdings vor zu hohen Erwartunge­n der Fans warnt: „Das wird ganz bestimmt nicht noch einmal so ein hoher Sieg werden. Cronenberg hat den Trainer getauscht, sich im Winter ordentlich verstärkt und sich als Mannschaft gefunden. Hinzu kommt, dass die Jungs bestimmt heiß sind, das Hinspiel vergessen zu machen.“Hinzu kommt, dass der SC fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsra­ng hat, die Partie gegen den ligaweit scheinbar übermächti­gen KFC sozusagen als Bonusspiel sehen kann. „Wir werde noch 14 Spiele lang Gras fressen müssen, dürfen nicht überheblic­h werde. Wenn wir aufsteigen, können wir soviel feiern wie wir wollen.“

Pawlak denkt daran, sein eigentlich bevorzugte­s 4-2-3-1 System umzustelle­n, auf 4-1-4-1. Das haben die Uerdinger zuletzt gegen Kapellen auch gemacht, und letztlich war dies auch der Schlüssel zum Sieg, weil dadurch mehr Schwung in die Offensive gekommen ist. „Das 4-23-1 ist mehr etwas für Gegner, die selbst auch noch vorne spielen, wie zum Beispiel Schonnebec­k oder Bocholt.“Bei Cronenberg rechnet er nicht unbedingt damit, so dass er mit der offensiver­en Marschrich-

 ?? ARCHIV: LAMMERTZ ?? Der Anfang vom Schützenfe­st im Hinspiel: Philipp Goris (im blauen Trikot) kommt vor Cronenberg­s Kapitän, dem ehemaligen Uerdinger Dustin Hähner, an den Ball und trifft zum 1:0 - am Ende schlug es acht Mal im Kasten des SC ein.
ARCHIV: LAMMERTZ Der Anfang vom Schützenfe­st im Hinspiel: Philipp Goris (im blauen Trikot) kommt vor Cronenberg­s Kapitän, dem ehemaligen Uerdinger Dustin Hähner, an den Ball und trifft zum 1:0 - am Ende schlug es acht Mal im Kasten des SC ein.

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