Rheinische Post Krefeld Kempen

Burgstalle­r ist Schalkes neuer Liebling

- VON PATRICK SCHERER

Der Österreich­er trifft doppelt beim 3:0 gegen Augsburg. Der Ex-Zweitligas­türmer überzeugt Fans und Verein mit seiner Art, Fußball zu arbeiten.

GELSENKIRC­HEN Sechs Minuten vor Spielende erhebt sich das Publikum in der Arena. Guido Burgstalle­r verlässt den Platz und die Schalker Fans feiern ihren Torjäger. Der Österreich­er hatte den Königsblau­en zuvor mit seinen Saisontref­fern drei und vier den Weg zum 3:0 gegen den FC Augsburg geebnet. „Guido arbeitet unheimlich viel, deswegen macht er auch seine Tore. Ich bin froh, dass wir den Mut hatten, den Zweitliga-Torjäger zu holen und nicht irgendwo ins internatio­nale Geschäft geschaut haben“, sagte Schalke-Trainer Markus Weinzierl. Burgstalle­r kam in der Winterpaus­e vom 1. FC Nürnberg.

Dem 27-Jährigen war es zu verdanken, dass der FC Schalke Kräfte schonen durfte für das Achtelfina­lRückspiel in der Europa League am Donnerstag in Mönchengla­dbach (Hinspiel 1:1). Denn die Gelsenkirc­hener hatten ihren Job bereits in der ersten Hälfte erledigt. Den Doppelpack von Burgstalle­r (4. und 29.) bereiteten Johannes Geis und Eric Maxim Choupo-Moting vor, die beide mal wieder von Beginn an ran durften. Welch hohe Qualität Schalke im breit aufgestell­ten Kader zu bieten hat, ließ sich durch einen Blick auf die Ersatzbank belegen. Yevhen Konoplyank­a, Dennis Aogo, Benjamin Stambouli, Alessandro Schöpf, Holger Badstuber und Klaas-Jan Huntelaar hatten sich nicht für einen Platz in der ersten Elf qualifizie­ren können – allesamt aktuelle oder ehemalige A-Nationalsp­ieler.

Auch ohne die Edelreserv­e hatte Schalke den Gegner völlig im Griff. Passend zum gebrauchte­n Tag der Augsburger verschoss der sonst so sichere Schütze Paul Verhaegh einen Foulelfmet­er (32.). Ralf Fährmann hatte die Ecke geahnt. Nur zwei Minuten später stand es 3:0 für Schalke. Sead Kolasinac hatte sich über die linke Seite durchgeset­zt, wählte von drei Anspielmög­lichkeiten die schwierigs­te, bediente Daniel Caligiuri dennoch perfekt. Der zweite Winterzuga­ng musste nur noch den Fuß hinhalten. „Den Unterschie­d haben Kolasinac und Choupo-Moting gemacht. Die haben uns in der Anfangspha­se schwindeli­g gespielt“, sagte Augsburgs Verteidige­r Martin Hinteregge­r. Nach der Pause verwaltete Schalke das Spiel. „In der zweiten Hälfte haben wir den Gang rausgenomm­en“, erklärte Weinzierl.

Trotz einer durchwachs­enen Saison haben die Königsblau­en noch immer die Chance, ihr Ziel, den europäisch­en Wettbewerb, zu erreichen. Nur fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz sechs, um den sich ein sehr interessan­ter Kampf in den letzten Wochen der Spielzeit entwickeln dürfte. Trainer Weinzierl, der mit Augsburg in der vergangene­n Saison in der Europa League für Furore gesorgt hatte, lässt diese Diskussion kalt: „Wir schauen nicht auf die Tabelle. Wenn wir immer so weiterspie­len wie heute, holen wir unsere Punkte – und dann kommt es auf die Konkurrenz an.“

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FOTO: AP Daumen hoch: Schalkes Doppeltors­chütze Guido Burgstalle­r.

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