Rheinische Post Krefeld Kempen
Tabellenführer MSV zieht sich Unmut der Fans zu
DUISBURG Die Ansprüche im Umfeld des MSV Duisburg sind gestiegen. Die unangefochtene Tabellenführung in der dritten Fußball-Liga reicht den Anhängern allem Anschein nach nicht mehr aus. Gegen Wehen Wiesbaden begleitete die Mannschaften bereits zur Pause beim Stand von 0:0 ein Pfeifkonzert in die Kabinen. Nach 90 Minuten ließen die Fans ihrem Unmut über eine dürftige Leistung ihres MSV noch etwas deutlicher hörbar freien Lauf. Duisburg hatte 0:1 verloren.
Kevin Wolze zeigte sich enttäuscht von den Fans: „Ganz ehrlich: Ich kann das nicht verstehen. Wir können hier nicht jeden Gegner an die Wand spielen“, sagte der Kapitän. Trainer Ilia Gruev sah die Sachlage etwas entspannter: „Wenn einer gepfiffen hat, war er wohl nicht zufrieden mit unserem Spiel.“
Es ist trotz der Niederlage schwer vorstellbar, dass sich der MSV den direkten Wiederaufstieg in die zweite Liga noch nehmen lässt. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Zwölf Spiele stehen noch aus, dann – so die Hoffnung der Meidericher – steigt die große Aufstiegssause.
Von Partystimmung war am Samstag bei den 12.181 Zuschauern in der MSV-Arena aber noch wenig zu spüren. Die 22 Akteure auf dem Feld taten auch wenig dafür, Begeisterung zu entfachen. Leichtfertige Fehlpässe und technisch mangelhafte Ballbehandlung prägten das Spielgeschehen. Die Bemühungen, sich ernsthaft mit Angriffsfußball zu beschäftigen, hielten sich in Grenzen. Mit dem Prädikat „Unansehnlich“kam der erste Durchgang noch gut weg.
Die Unzufriedenheit der MSVFans nahm zu, als David Blacha (52.) das Tor des Tages erzielte. Die Meidericher versuchten zwar in der Folge das sehr gut organisierte Team von Trainer Rüdiger Rehm unter Druck zu setzen. Doch Ungenauigkeiten verhinderten weiter ein strukturiertes Aufbauspiel. Zwei Mal flog der Ball halbwegs gefährlich Richtung Gäste-Gehäuse. Stanislav Iljutcenko bugsierte den Ball direkt in die Arme von Markus Kolke (65.) und Dustin Bomheuer scheiterte per Kopf am Torhüter (89.).
„Es war mit Abstand unser schlechtestes Spiel, urteilte Gruev. Duisburg hat bereits morgen bei Holstein Kiel die Gelegenheit, die insgesamt erst dritte Saisonniederlage vergessen zu machen.