Rheinische Post Krefeld Kempen

Tabellenfü­hrer MSV zieht sich Unmut der Fans zu

- VON PATRICK SCHERER

DUISBURG Die Ansprüche im Umfeld des MSV Duisburg sind gestiegen. Die unangefoch­tene Tabellenfü­hrung in der dritten Fußball-Liga reicht den Anhängern allem Anschein nach nicht mehr aus. Gegen Wehen Wiesbaden begleitete die Mannschaft­en bereits zur Pause beim Stand von 0:0 ein Pfeifkonze­rt in die Kabinen. Nach 90 Minuten ließen die Fans ihrem Unmut über eine dürftige Leistung ihres MSV noch etwas deutlicher hörbar freien Lauf. Duisburg hatte 0:1 verloren.

Kevin Wolze zeigte sich enttäuscht von den Fans: „Ganz ehrlich: Ich kann das nicht verstehen. Wir können hier nicht jeden Gegner an die Wand spielen“, sagte der Kapitän. Trainer Ilia Gruev sah die Sachlage etwas entspannte­r: „Wenn einer gepfiffen hat, war er wohl nicht zufrieden mit unserem Spiel.“

Es ist trotz der Niederlage schwer vorstellba­r, dass sich der MSV den direkten Wiederaufs­tieg in die zweite Liga noch nehmen lässt. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegation­splatz. Zwölf Spiele stehen noch aus, dann – so die Hoffnung der Meideriche­r – steigt die große Aufstiegss­ause.

Von Partystimm­ung war am Samstag bei den 12.181 Zuschauern in der MSV-Arena aber noch wenig zu spüren. Die 22 Akteure auf dem Feld taten auch wenig dafür, Begeisteru­ng zu entfachen. Leichtfert­ige Fehlpässe und technisch mangelhaft­e Ballbehand­lung prägten das Spielgesch­ehen. Die Bemühungen, sich ernsthaft mit Angriffsfu­ßball zu beschäftig­en, hielten sich in Grenzen. Mit dem Prädikat „Unansehnli­ch“kam der erste Durchgang noch gut weg.

Die Unzufriede­nheit der MSVFans nahm zu, als David Blacha (52.) das Tor des Tages erzielte. Die Meideriche­r versuchten zwar in der Folge das sehr gut organisier­te Team von Trainer Rüdiger Rehm unter Druck zu setzen. Doch Ungenauigk­eiten verhindert­en weiter ein strukturie­rtes Aufbauspie­l. Zwei Mal flog der Ball halbwegs gefährlich Richtung Gäste-Gehäuse. Stanislav Iljutcenko bugsierte den Ball direkt in die Arme von Markus Kolke (65.) und Dustin Bomheuer scheiterte per Kopf am Torhüter (89.).

„Es war mit Abstand unser schlechtes­tes Spiel, urteilte Gruev. Duisburg hat bereits morgen bei Holstein Kiel die Gelegenhei­t, die insgesamt erst dritte Saisonnied­erlage vergessen zu machen.

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FOTO: FIROSPORT MSV-Kapitän Kevin Wolze (li) und Wehens Jules Schwadorf.

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