Rheinische Post Krefeld Kempen
Experten geben Tipps zum Laufen
Beim ersten Kempener „Running Day“gab es Beratung für Anfänger und Fortgeschrittene vor der neuen Laufsaison.
KEMPEN Zum ersten Mal veranstalten Dr. Ruud Stefelmanns vom gleichnamigen Gesundheitszentrum und sein Team einen „Running Day“für Kempen. Im Mittelpunkt des Tages steht das Thema Laufen. Viele Kooperationspartner machen mit, es gibt Vorträge und Beratungsangebote. Vor zwei Jahren ist der niederländische Physiotherapeut Stefelmanns, der fast 30 Jahre in Kempen tätig ist, in das neue Gebäude an der Schorndorfer Straße gezogen. Ein Raum ist heute in einen Vortragssaal umfunktioniert worden. Die Referenten sprechen über Ernährung, Trainingseffektivität oder internistische Aspekte des gesundheitsorientierten Laufens.
Laufen ist populär und grundsätzlich gesund. In einer Gesellschaft, die zuviel sitzt, ist Bewegung ein notwendiger Ausgleich und auch ein Mittel, um Stress abzubauen. „Wir wollen grundsätzlich das Thema unterstützen“, sagt Stefelmanns, „legen aber Wert darauf, dass die Menschen gesund unterwegs sind.“Auch beim Laufen kann so einiges falsch gemacht werden. Und dann kehrt sich der im Grunde positive Effekt schlimmstenfalls ins Gegenteil um. „Wir beraten heute Profis, regelmäßige Läufer und auch Anfänger, die nicht so recht wissen, wie sie loslegen sollen.“Denn auch die Profis hätten oft mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, er- zählt Stefelmanns. „Fast jede Sportverletzung ist eher eine Bindegewebsverletzung als eine Muskelfaserverletzung.“
Doch auch ganz profane Dinge tragen zu einem Erfolg des Lauftrainings bei, etwa die richtigen Schuhe. In einem der Behandlungsräume steht ein Laufband. Dahinter ist eine Kamera platziert. Sie filmt die Bewegungen von Hans Smeyers, der reflektierende Bänder trägt. Andreas Wolschendorf ermittelt die optimalen Laufschuhe für den 57-jährigen Niederländer, der in seiner Freizeit Halbmarathon läuft. Wolschendorf ist für einen amerikanischen Sportschuhhersteller tätig und erläutert, dass das neuartige Messsystem die optischen Signale aufnimmt, grafisch darstellt und auswertet. Für Hans Smeyers hat er er- mittelt, dass ein „neutraler“Schuh für ihn der beste sei.
Gleich nebenan präsentiert Dietmar Gross die Laufschuhe desselben Herstellers. Die kosten zwischen 120 und 200 Euro. Das sei aber durchaus akzeptiert, erläutert der Inhaber eines Sportgeschäfts in Brüggen. „Der Kunde will hochwertige Schuhe haben“, sagt er Profis wechselten zur Schonung der Mus- kulatur sogar regelmäßig die Schuhe zwischen den Trainingsläufen, so der Laufexperte.
Aber selbst wenn die Ausstattung stimmt, kann eine falsche Trainingszeit sich kontraproduktiv auf den gesundheitlichen Erfolg auswirken. Daher sucht Heilpraktikerin Christine Lange aus Geldern mittels einer „Bio-Impedanz-Messung“die individuell optimale Trainingszeit. Gerade hat sich ihr eine 55-jährige Frau aus Kempen anvertraut. Ihre Füße ruhen auf Messfeldern, um die Stirn wurde ein Band gelegt, in den Händen hält sie zwei Stäbe. Und aus alldem zaubern sich auf den Laptop von Christine Lange diverse Grafiken und Tabellen. Sie stellt fest, dass die Kempenerin möglichst nicht am Nachmittag oder frühen Abend sportlich aktiv sein sollte. „Wenn sie da hinein trainieren machen Sie sich durch das Training eher kaputt.“„Gerade dann trainiere ich, da ich berufstätig bin“, sagt die nachdenklich gewordene Frau.
Und last but not least gehört auch eine gesunde Ernährung dazu. Gitta Jansen präsentiert am Stand von Bauer Funken aus Kempen diverse Leckereien, etwa einen Smoothie aus Mango, Minispinat und Ingwer. Noch sind diese Zutaten in einem durchsichtigen Becher übereinandergeschichtet und schon optisch ein Genuss. Vor dem Verzehr werden sie in einem Mixer püriert und verwandeln sich in ein leckeres und sehr gesundes Getränk.