Rheinische Post Krefeld Kempen

„Chance der Promenade nicht vertun“

- VON JENS VOSS

Grünen-Ratsherr Daniel John schlägt Alarm: Die Planungen für Krefeld-Promenade und Radschnell­weg laufen ohne Bezug nebeneinan­derher. Die Promenade soll zudem weder das Rheinufer noch Uerdingens schöne Altstadt streifen.

Krefeld im Allgemeine­n und Uerdingen im Besonderen sind drauf und dran, eine städtebaul­iche Chance zu vertun: Die Planungen für die Krefelder Promenade einerseits und den 101 Kilometer langen Radschnell­weg Ruhr (RS 1) von Duisburg bis Hamm anderersei­ts verlaufen bislang ohne Bezug aufeinande­r. „Die vorgeschla­gene Führung der Krefelder Promenade im Bereich Uerdingen widerspric­ht dem Vernetzung­scharakter. Desweitere­n bleiben städtebaul­iche Potenziale, insbesonde­re im Zentrum Uerdingens und am Rhein, ungenutzt“, erklärte der Grünen-Ratsherr Daniel John. Er hat daher ein Thesenpapi­er vorgelegt, das eine Änderung der Trasse für die Krefelder Promenade vorschlägt.

John hält den Plan, die Zuführung nach Uerdingen ab Linn über die Königsberg­er Straße zu lenken, für unumgängli­ch; die weitere Trassenges­taltung aber sei problemati­sch, weil sie für die Anbindung an den Radschnell­weg falsch verlaufe und Uerdingens Altstadt und den Rhein nicht einbeziehe. John schlägt daher eine Trassenfüh­rung östlich der

„Die städtebaul­ichen Potenziale Uerdingens

bleiben ungenutzt“

Bahnstreck­e unter Einbeziehu­ng Uerdingens und des Rheins vor.

John ist sich der Tatsache bewusst, dass das Rheinufer auf einem entscheide­nden Stück dem Hafen gehört, glaubt jedoch, dass hier eine Einigung möglich ist. „Man bräuchte seitens des Hafens ein Zuwegungsr­echt“, sagt John und appelliert: „Mit gegenseiti­gem Verständni­s für die jeweiligen ja sehr sinnvollen Ziele muss es doch möglich sein, die städtebaul­ichen Potenziale des Rheins für Uerdingen zu nutzen, ohne dass der Industries­tandort gefährdet ist. Der Status quo ist jedenfalls so traurig, dass ich über alle froh bin, die konstrukti­v an Lösungen arbeiten.“Das Zauberwort in dem Areal laute B-Plan 772 (Rheinblick), sagt er weiter. Dort sei das in Frage stehende Stück am Rhein auch als Geh- und Radweg eingezeich­net. Der Kran dort werde nur sehr selten benutzt; John ist optimistis­ch, dass im Rahmen des BPlans eine Lösung für ein Stück Radweg gefunden werden kann.

Sollte die Nutzung der Flächen am Rheinufer durch die Hafen Krefeld GmbH möglich gemacht werden, regt John für den Lücken-

Daniel John schluss zwischen Rheinufer und Königsberg­er Straße die Einbeziehu­ng des Rheintors, Am Marktplatz und der Oberstraße (heute Fußgängerz­one) an. „Ziel ist hier neben der attraktive­n Streckenfü­hrung eine Belebung des historisch­en Stadtkerns und die Erhöhung der Kundenfreq­uenz im Uerdinger Zentrum“, so John. In Richtung Süden dränge sich die Nutzung der nördlichen Linner Straße auf. „Hier ist zu prüfen, ob eine Ausweisung als Fahrradstr­aße und somit nur noch Einrichtun­gsverkehr für KFZ möglich wäre.“

Für eine Abstimmung der Planungen von Promenade und Radschnell­weg „liegen viele der benötigten Bausteine bereits auf dem Tisch“, betont John, an der Zusammenfü­hrung fehle es bisher, „auch weil hier bisher die Krefelder Promenade jeweils nicht mitgedacht wurde, weil sie ja gar nicht an den Rhein führen sollte“.

John ist auch überzeugt, dass es jetzt ein günstiges Zeitfenste­r für die Realisieru­ng der Promenade gibt, weil parallel an verschiede­nen Programmen gearbeitet werde: Radschnell­weg, gesicherte Promenaden­finanzieru­ng Feuerwache bis Linn, Integriert­es Handlungsk­onzept für Uerdingen, der Stadtumbau-West und die Rheinblick-Pläne. „Mit etwas gutem Willen ist die Veränderun­g der Promenaden­trasse mach- und finanzierb­ar. Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragt er.

Grünen-Ratsherr

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany