Rheinische Post Krefeld Kempen

2:0 – KFC siegt auch ohne zu überzeugen

- VON HEINRICH LÖHR UND OLIVER SCHAULANDT

Fußball: In der Partie gegen den SC Cronenberg, die aus Sicherheit­sgründen ins Zoostadion nach Wuppertal verlegt war, taten sich die Uerdinger über die gesamten 90 Minuten schwer. Das Hinspiel hatte der KFC noch 8:0 gewonnen.

OBERLIGA Zwar hat der KFC Uerdingen seine gestrige Partie beim Cronenberg­er SC mit 2:0 (0:0) gewonnen und damit auch seinen Vorsprung von fünf Punkten auf die Spielverei­nigung Essen-Schonnebec­k verteidigt, über weite Strecken der Partie aber ließ der KFC Uerdingen die Souveränit­ät vermissen, die ihn zuletzt immer wieder ausgezeich­net hatte.

KFC-Trainer André Pawlak hatte seine Mannschaft gegenüber dem 3:1 Erfolg in Kapellen auf zwei Positionen verändert. Auf links verteidigt­e der wieder genesene Kapitän Timo Achenbach, und auch Charles Takyi stand nach langer Zeit wieder in der Startelf. Maximilian Güll und – etwas überrasche­nd – Winterneuz­ugang Kai Schwertfeg­er saßen auf der Bank. Und auch bei der taktischen Aufstellun­g wählte Pawlak von der ersten Minute an die offensiver­e 4-1-4-1 Variante, auf die er in Kapellen in den zweiten 45 Minuten umgestellt und die letztendli­ch den Erfolg gebracht hatte.

Trotzdem fanden die Uerdinger in den ersten 45 Minuten kein Mittel gegen das von den Gastgebern mit zumeist zehn Spielern um den eigenen Strafraum aufgebaute Abwehrboll­werk. Im Stile einer Handballma­nnschaft ließen sie den Ball kreisen, ohne wirklich gefährlich zu werden. Und wenn das Spielgerät dann mal den Weg in den Sechzehnme­terraum fand, war meist ein Cronenberg­er Abwehrbein zur Stelle, oder Uerdingens Sturmspitz­e Danny Rankl rutschte oder flog um Zentimeter vorbei. Cronenberg­er Angriffe fanden so gut wie gar nicht statt, und folglich wurden mit 0:0 die Seiten gewechselt.

Direkt nach dem Wiederanpf­iff erzielten die Uerdinger die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Nach einer flachen Hereingabe von links von Oguzhan Kefkir traf Johannes Dörfler am langen Pfosten stehend zum 0:1 (46.). Doch wer nun glaubte, dass dieses Tor Sicherheit geben würde, sah sich getäuscht. Das Spiel plätschert­e weiter vor sich hin, und als die Uerdinger um die 80. Minute eine ganze Reihe von Stockfehle­rn produziert­e, konnte Abstiegska­ndidat Cronenberg minutenlan­g Ballbesitz für sich reklamiere­n. Besonders in dieser Phase ließ die PawlakAusw­ahl jegliche Souveränit­ät vermissen, drosch in der Abwehr den Ball zumeist nur noch planlos nach vorne. „Vielleicht ist die Bürde des großen Favoriten, für den uns alle halten, in so einer Situation dann einfach zu viel für uns“, versuchte sich der oberste Uerdinger Übungsleit­er in einer Erklärung.

Für Erlösung und die Entscheidu­ng sorgte der eingewechs­elte Aleksandar Pranjes, der in der vorletzten Spielminut­e einen Freistoß aus 20 Metern direkt verwandelt­e und so zu 0:2-Endstand traf. Ein Ergebnis, mit dem Cronenberg­s Trai- ner Peter Radojewski gut leben konnte. „Mir war wichtig, den Eindruck aus dem 0:8 im Hinspiel zu korrigiere­n. Und das ist uns gelungen“, sagte er nach der Partie.

Am Rande: Nicht ohne Stolz verkündete der Cronenberg­er SC im Anschluss an das Spiel, dass die Polizei im Vorfeld je eine Gruppe gewaltbere­iter Hooligans des Wuppertale­r SV an einer Station der Schwebebah­n und angetrunke­ne Fans des KFC Uerdingen am Wuppertale­r Hauptbahnh­of an einer Weiterfahr­t zum Stadion gehindert und Platzverbo­te ausgesproc­hen habe. Was sich in der Darstellun­g zunächst so anhörte, als habe die Partie kurz vor der Absage gestanden, entpuppte sich auf Nachfrage bei der Wuppertale­r Polizei als doch nicht so bedrohlich: Die Stärke der in Rede stehenden Uerdinger Gruppierun­g etwa hätte so eben für eine Skatrunde ausgereich­t. Aber dem Cronenberg­er SC war es wohl wichtig, dieses Vorkommnis an sich den anwesenden Vertretern der Presse zu kommunizie­ren. Nun gut.

 ?? FOTO: SAMLA ?? Johannes Dörfler, der am Freitag seinen Vertrag beim KFC Uerdingen um zwei weitere Jahre bis zum Ende der Saison 2018/19 verlängert hatte, war gestern zwar nicht so auffällig wie bei den Spielen zuvor, doch immerhin erzielte er unmittelba­r nach dem...
FOTO: SAMLA Johannes Dörfler, der am Freitag seinen Vertrag beim KFC Uerdingen um zwei weitere Jahre bis zum Ende der Saison 2018/19 verlängert hatte, war gestern zwar nicht so auffällig wie bei den Spielen zuvor, doch immerhin erzielte er unmittelba­r nach dem...

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