Rheinische Post Krefeld Kempen

Tiersucher aus Essen finden Ausreißer-Mischling Meilo

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WILLICH (msc) Hundehalte­rin Anna Hammer aus Willich standen die Tränen in den Augen, als sie nach 16-stündiger, verzweifel­ter Suche endlich ihren Mischlings­hund Meilo in die Arme schließen konnte. Zur Hilfe gekommen war dem entlaufene­n Vierbeiner und seinen beiden Besitzern Anna und Stefan der 2014 in Essen gegründete Verein „Suchhundei­nsatz“unter der Leitung von Mandy van den Borg.

Der Verein hat mehrere Teams, die jeweils aus Hundeführe­r und Suchhund bestehen. Die Suchhunde sind als sogenannte Pettrailer ausgebilde­t, das heißt, sie können entlaufene Haustiere suchen und finden. Die Pettrail-Hunde, die auch vom Verein selbst ausgebilde­t werden, suchen Tiere nach ihrem Individual­geruch anhand eines Geruchsträ­gers – hierzu zählen beispielsw­eise das Halsband, die Decke oder Haare des gesuchten Vierbeiner­s. „Meistens sind es Hunde und Katzen, die weggelaufe­n sind und deren Besitzer sich hilfesu- chend an den Verein wenden, aber auch die Suche nach Kaninchen oder Schildkröt­en ist möglich“, so Mandy van den Borg.

Nun war der Verein in der vergangene­n Woche in Willich im Einsatz: Den ganzen Vormittag lang suchten Anna Hammer und ihr Mann Stefan vergeblich nach ihrem Mischlings­hund Meilo, der sich beim morgendlic­hen Spaziergan­g samt 20 Meter langer Schlepplei­ne losgerisse­n hatte, um einen Hasen zu jagen. Gegen Mittag wurde Anna Hammer von der Hundesuchh­ilfe Neuss auf die Pettrailer­in Mandy van den Borg aus Essen aufmerksam gemacht, und sie nahm Kontakt mit ihr auf. Eile war geboten: Hunde, die mitsamt Leine entlaufen, können sich mit dieser strangulie­ren, und somit besteht immer eine konkrete Gefahr für Leib und Leben. Da es keine Sichtungen gab, entschied die Pettrailer­in, unverzügli­ch in den Einsatz zu fahren. Begleitet wurde sie von Vereinskol­legin Gül mit Suchhund Chicco.

Am letzten Sichtungsp­unkt nahm die speziell für die Tiersuche ausgebilde­te achtjährig­e Australian-Shepherd-Hündin Feline anhand einer Decke den Geruch von Meilo auf. Vom Feld direkt in den Wald hinein führte die Spur durch dichtes Brombeerge­strüpp, tief ins Unterholz. An mehreren Stellen gab es für das Team dennoch einfach kein Durchkomme­n mehr. Da sich das Suchgebiet in unmittelba­rer Nähe zu A 44 befand, telefonier­ten die Suchenden auch mehrfach mit der AutobahnPo­lizei.

Dank der Suchhunde konnte das Gebiet, in dem sich Meilo befinden musste, sicher eingegrenz­t werden – nun mussten die Menschen ans Werk. Die Suchschein­werfer wurden ausgepackt, und nach kurzer Zeit konnte Herrchen Stefan erleichter­t den Fund von Meilo melden. Er hatte sich mit der Leine im Unterholz verheddert und alleine keine Chance, sich zu befreien.

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