Rheinische Post Krefeld Kempen

Behörden werfen Renault Betrug bei Abgaswerte­n vor

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PARIS (dpa) Die französisc­he AntiBetrug­s-Behörde verdächtig­t Renault übereinsti­mmenden Berichten zufolge „betrügeris­cher Strategien“bei Abgastests. Ziel sei es gewesen, die Testergebn­isse für die Zulassung von Fahrzeugen zu verfälsche­n, zitierte die Zeitung „Libération“aus einem Dokument, das die Behörde des Wirtschaft­sministeri­ums vor Monaten an die Justiz übergeben hatte. AFP meldete ergänzend, dass gewisse Praktiken schon seit 1990 genutzt worden sein sollen. Dabei stütze sich der Bericht auf einen ehemaligen Mitarbeite­r von Renault. Die Ermittler führten laut „Libération“große Unterschie­de zwischen den Abgaswerte­n bei Zulassungs­tests im Labor und unter Realbeding­ungen auf der Straße auf. Im Fall des Modells Renault Captur werde die Norm für CO2-Emissionen um 377 Prozent überschrit­ten. „Diese Ergebnisse lassen die Installati­on einer betrügeris­chen Einrichtun­g vermuten, um Stickoxid-Emissionen unter den spezifisch­en Bedingunge­n der Zulassungs­tests zu reduzieren und so die ordnungsge­mäßen Grenzwerte einzuhalte­n“, zitiert das Blatt.

Der Autobauer erklärte, dass er den Inhalt des Berichts nicht kenne. Renault habe nicht gegen europäisch­e oder nationale Zulassungs­regeln verstoßen, teilte das Unternehme­n mit. „Die Fahrzeuge von Renault sind nicht mit Betrugssof­tware für die Abgasreini­gung ausgestatt­et.“Die Anti-Betrugs-Behörde hatte ihre Erkenntnis­se Ende vergangene­n Jahres an die Staatsanwa­ltschaft übermittel­t, seit Januar prüfen Ermittlung­srichter den Verdacht der Täuschung. Anlass für die Überprüfun­gen der Behörde war der VW-Abgasskand­al.

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