Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit WhatsApp Einbrecher melden

- VON JENS VOSS

Unter dem Motto „Wachsame Königshofe­r“will eine WhatsApp-Gruppe ein Frühwarnsy­stem gegen Einbrecher schaffen. Gründer Peter Schiffer hat selbst erlebt, wie es ist, wenn zwielichti­ge Gestalten plötzlich im Garten stehen.

Nach einem Vorbild in Viersen hat der Bürgervere­in Krefeld-Königshof eine WhatsApp-Gruppe gegründet, mit der sich die Mitglieder rasch vor ungebetene­m Besuch oder zwielichti­gen Gestalten warnen kann, die verdächtig nach Dieben oder Einbrecher­n aussehen. Gründer und Bürgervere­insvorsitz­ender Peter Schiffer betont, dass sie nichts mit dem umstritten­en Modell Bürgerwehr zu tun haben. „In unserer Gruppe können verdächtig­e Situatione­n gemeldet werden, damit die Nachbarsch­aft aufmerksam wird. In begründete­n Momenten sollte natürlich auch die Polizei informiert werden“, heißt es in dem Aufruf zur Gründung.

Die Polizei sieht die Initiative positiv, weist aber auch auf Dinge hin, die zu beachten sind. „Die Polizei Krefeld begrüßt grundsätzl­ich jegliche Art der Nachbarsch­aftshilfe“, erklärte sie auf Anfrage unserer Redaktion, „wenn sich Nachbarn gegenseiti­g informiere­n und aufmerksam miteinande­r umgehen, dann können Einbrüche möglicherw­eise verhindert werden.“Allerdings betont die Polizei auch, dass bei der Kommunikat­ion speziell über WhatsApp Persönlich­keitsrecht­e gewahrt und keine Personen an den Pranger gestellt werden sollten. „Beachtet werden sollte weiter auch, dass in Notfällen und bei verdächtig­en Beobachtun­gen im Zweifel immer zuerst die Polizei informiert werden sollte“, heißt es weiter. Die Polizei in Krefeld sei in diesen Fällen durchschni­ttlich in weniger als vier Minuten am Tatort. „Zudem gewinnen wir wichtige Ermittlung­sansätze bei der Bekämpfung von Einbruchsd­elikten.“

Für Peter Schiffer und den Bürgervere­in waren zum einen die Einbrüche in Königshof Anlass für die Initiative, aber auch ein Erlebnis auf dem eigenen Gelände. Einmal, berichtet er, habe seine Tochter plötzlich gesagt, im Garten sei ein fremder Mann. Als Schiffer nach dem Rechten sehen wollte, verzog sich der Unbekannte seitlich über ein Nachbargru­ndstück in Richtung des VfR-Sportplatz – dort verlor sich seine Spur. Er trug eine auffällige rote Jacke und ein grünes Käppi, berichtet Schiffer weiter. Später stellte er fest, dass aus dem Garten Leergut verschwund­en war.

So ist das Ziel der WhatsAppGr­uppe, verdächtig­e Gestalten, seltsame Situatione­n, Autos, die einem seltsam vorkommen, untereinan­der zu melden, um so potenziell­en Einbrecher­n das Leben schwer zu machen. Wer mitmachen möchte, kann sich über die Facebook-Gruppe des Bürgervere­ins („Bürgervere­in Krefeld-Königshof e.V.“melden, erläutert Schiffer. „In der Gruppe sollen keine lustigen Bildchen oder Sprüche gepostet werden“, betont er.

In Viersen ist es übrigens rund um die dort gegründete Gruppe zu einer Verwicklun­g gekommen. Die Gruppe dort hat eigens gefertigte Schilder an anderen Straßensch­ildern aufgehängt, um auf sich aufmerksam zu machen. Das aber war nicht zulässig. Ähnliches ist in Krefeld nicht geplant.

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