Rheinische Post Krefeld Kempen

Wegen Handy 63 km/h zu schnell

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Bei der 24-stündigen Schwerpunk­tkontrolle waren 400 Polizisten im Einsatz.

HILDEN (arue/csr) Bei den Schwerpunk­tkontrolle­n gegen Raser, Drängler und Handy-Sünder wurden im Zuständigk­eitsbereic­h der Autobahnpo­lizei Düsseldorf von Mitternach­t bis 13 Uhr mehr als 23.000 Fahrzeuge kontrollie­rt. Dabei ahndeten die 120 Beamten 685 Geschwindi­gkeitsvers­töße. 77 Fahrer hielten einen zu geringen Abstand zum Vordermann, 23 waren mit ihrem Handy zugange, und sieben hatten sich nicht richtig angeschnal­lt. Aus Sicht eines Polizeispr­echers war die Aktion bereits gegen Mittag damit erfolgreic­h.

Die Gesamtzahl­en will das NRWInnenmi­nisterium heute bekanntgeb­en. Rund 400 Autobahnpo­lizisten waren gestern landesweit im Einsatz. Sie nahmen vor allem Handysünde­r ins Visier, denn als Ursache für viele tödlich endende Unfälle – 80 waren es 2016 auf den Autobahnen im Land – vermutet die Polizei Ablenkung durch das Mobiltelef­on. Wie ein Fahrer einer Ober- klasse-Limousine, der im Ruhrgebiet 63 Stundenkil­ometer zu schnell unterwegs war und gestoppt wurde. Er gab an, durch ein Telefonat über die Freisprech­einrichtun­g seines Autos derart abgelenkt gewesen zu sein, dass er die Schilder nicht gesehen habe, teilte das NRW-Innenminis­terium in einer Zwischenbi­lanz mit. Der Fahrer bekommt 240 Euro Strafe, einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Laut dem Deutschen Verkehrssi­cherheitsr­at ist man 30 Meter im Blindflug unterwegs, wenn man bei Tempo 50 nur zwei Sekunden lang eine Nachricht liest.

Grundsätzl­ich gilt: Wer Funktionen des Handys während der Auto- fahrt am Steuer nutzen will, darf es dafür nicht in die Hand nehmen. Wird man erwischt, drohen ein Bußgeld von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg, erklärt Rechtsanwa­lt Christian Janeczek von der Arbeitsgem­einschaft Verkehrsre­cht im Deutschen Anwaltvere­in. Unter Nutzung fallen Telefonier­en, Tippen von Nachrichte­n, das Ablesen der Uhr oder Fotografie­ren.

Wenn das Smartphone in einer Halterung steckt, darf es der Fahrer bedienen oder auch per Freisprech­einrichtun­g telefonier­en. Aber auch hier gilt: Der Fahrer darf dadurch nicht zu sehr abgelenkt werden. Damit der Fahrer das Handy normal nutzen darf, muss sein Fahrzeug vollständi­g zum Stillstand gekommen sein und der Motor aus sein. Das führt noch zu der Grauzone, dass Fahrer eines Autos mit StartStopp-Automatik an der Ampel mit ihrem Handy spielen dürfen, während es der Fahrer daneben mit laufendem Motor nicht darf.

Unter Handy-Nutzung

fallen Telefonier­en, TippenvonN­achrichten, Uhr-Ablesen oder

Fotografie­ren

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