Rheinische Post Krefeld Kempen

Spielzeit-Limit soll Tischtenni­s attraktive­r machen

- VON TIM HARPERS

DÜSSELDORF Der Tischtenni­s-Weltverban­d ITTF liebäugelt mit einer weitgreife­nden Regelanpas­sung, die den Sport für Sponsoren, Zuschauer und Fernsehans­talten attraktive­r gestalten könnte. „In diesem Jahr wird es in Hongkong eine erste privat organisier­te Turnierser­ie geben, bei der die Dauer der Punktspiel­e zeitlich begrenzt wird“, sagte der kommissari­sche Präsident des ITTF Thomas Weikert im Rahmen einer Talk-Runde zur bevorstehe­nden Tischtenni­s-Weltmeiste­rschaft im Mai und Juni in Düsseldorf. „Wir werden diesen Pilotversu­ch ganz genau verfolgen. Vielleicht ist die Zeitregel ja etwas, das auch bei ITTF-Turnieren kommen kann.“

Das Problem sei, so Weikert, dass Fernsehans­talten, die grundsätzl­ich an den Übertragun­gsrechten interessie­rt seien, angesichts der zwischen einer und drei Stunden dau- ernden Partien ihr Programm nicht planen könnten. Bei den Turnieren in Hongkong soll die Spielzeit deshalb auf 24 Minuten pro Match begrenzt werden. Der Spieler, der über die Spielserie die meisten Sätze gewinnen kann, gewinnt am Ende das Turnier.

Hans Wilhelm Gäb, Ehrenpräsi­dent des Deutschen Tischtenni­s Bundes (DTTB), begrüßt diesen Versuch, sieht darin aber nur einen ersten Schritt: „Wir müssen da auch noch weiter denken“, sagte er. „Durch die derzeitige­n Kamera-Positionen wirkt unser Sport im Fernsehen häufig sehr unübersich­tlich.“Von Verbandsse­ite müsse man also im Austausch mit den Sendern auch nach neuen Formaten für die TVÜbertrag­ungen suchen.

Größere Auswirkung­en auf den Sport an sich befürchten die Verantwort­lichen indes nicht. „Aus sportliche­r Sicht kann ich da keine Einwände erheben“, beantworte Tisch- tennis-Bundestrai­ner Jörg Roßkopf eine entspreche­nde Nachfrage. Das Tischtenni­s habe in den vergangene­n Jahren schon einige Änderungen erlebt. Es gebe heute kürzere Sätze, außerdem werde mit anderen Bällen gespielt als früher. An der Weltspitze habe sich dadurch aber nicht viel geändert, sagte Roßkopf. Grundsätzl­ich seien also erst einmal alle Maßnahmen zu begrüßen, die dabei helfen, den Sport attraktive­r zu machen.

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FOTO: DPA Kölns Trainer Cory Clouston blickt auf eine erneut enttäusche­nde Saison zurück; Stürmer Nicolas Krämer ausgepumpt, enttäuscht und mit gesenktem Kopf.

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