KEMPEN · GREFRATH KREIS VIERSEN

Auftaktveranstaltung in Kempen zum Thema Digitalisierung. KEMPEN (rei) Eines der Wahrzeichen von Kempen wirkt derzeit wie verstümmelt. Seit einer Woche ist die historische Mühle am Hessenwall ihre Flügel los. Bei dem Sturm am Altweiberdonnerstag war ein Flügel beschädigt worden: Die so genannte Flügelrute, die hölzerne Gitterkonstruktion, war vom eigentlichen Flügel abgebrochen. Sie drohte abzustürzen und musste von der Feuerwehr aufwendig am Dach gesichert werden.

Jetzt wurde die Konstruktion von einer Spezialfirma mit Hilfe von zwei Autokränen abgenommen. Bei dieser Gelegenheit prüften Mitarbeiter der von Stadt beauftragten Firma Klinkenberg aus Tönisberg auch den Zustand der anderen drei Flügel. Dabei wurden auch dort zum Teil erhebliche Schäden festgestellt. So wurden auch die anderen drei Flügel aus Eichen- und Lärchenholz kurzerhand abmontiert. Die Flügel wurden nach Tönisberg transportiert, wo sie bei der Dachdeckerfirma Klinkenberg repariert werden. Das Unternehmen hat erfahrene Zimmerleute, die sich mit der Instandhaltung historischer Windmühlen auskennen. Auch die Bockwindmühle in Tönisberg wird von Klinkenberg gewartet.

Die Stadt hat auch einen Statiker eingeschaltet. Der soll prüfen, wie die Flügel dauerhaft gesichert werden können, dass sie auch künftigen Stürmen standhalten.

Derzeit ist offen, wann die Mühle ihre Flügel zurückbekommt. Fest steht aber: Es soll an der historischen Konstruktion festgehalten werden. Die Mühle ist immerhin mehrere hundert Jahre alt und hat schon den Hessenkrieg im 17. Jahrhundert, einen Brand und ein Erdbeben überstanden. Erst 1966 erhielt die Turmmühle ihre Flügel zurück. Volle Kraft voraus: So wird ein Luftballon zur Rakete.

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RP-FOTO: SCHOOFS Die Turmwindmühle am Kempener Hessenwall ist seit einer Woche ohne Flügel. Das Holz ist beschädigt. Sie werden derzeit repariert.