Rheinische Post Krefeld Kempen

Großes Interesse am Thema Pflege

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Viele Besucher kamen gestern ins Rathaus und nutzten die Gelegenhei­t, sich über die verschiede­nen Aspekte der Pflege zu informiere­n. Das Angebot war reichhalti­g, für jeden war etwas dabei.

KEMPEN Der erste Informatio­nstag rund um das Thema Pflege und Betreuung gestern im Rathaus erwies sich als voller Erfolg. Schon am frühen Mittag füllte sich das Rathaus zusehends, und das nicht nur mit Kempenern, sondern, wie man bei den Gesprächen an den Ständen hörte, auch mit Besuchern aus den umliegende­n Kommunen. Manche waren gezielt gekommen, um sich zu Themen, die sie interessie­rten, beraten zu lassen. Andere zogen gleich mit einer ganzen Tasche voller unterschie­dlichen Broschüren davon. An den 33 Ständen hörte man viel Lob für die aufgeschlo­ssenen Gespräche mit den Besuchern. Mittendrin waren auch auch Bürgermeis­ter Volker Rübo und Dezernent Michael Klee, die sich ebenfalls über das reichhalti­ge Angebot informiert­en.

Durch die große Bandbreite des Beratungsa­ngebots war wahrschein­lich für jede individuel­le Fragestell­ung etwas dabei. Alfred Reich vom sozialpsyc­hiatrische­n Dienst des Kreises Viersens bestätigte das. Viele hätten den Dienst erst an diesem Tag kennengele­rnt. Ein paar Stände weiter erläuterte Sandra Jammer vom ambulanten Dienst der Lebenshilf­e das noch relativ junge Angebot des Vereins. Oft sind es kleine Hilfen, die es Familien mit Behinderte­n oder auch den Behinderte­n selbst leichter machen, so lange wie möglich das Verbleiben im gewohnten sozialen Umfeld zu ermögliche­n. Eine solche kleine Hil- fe benötigt auch eine ältere Dame, die ihren Namen lieber nicht nennen wollte. Es ist für sie schwierig, morgens die Kompressio­nsstrümpfe anzuziehen. Dafür bekommt sie schon Hilfe vom Pflegedien­st. Aber nun hatte sie sich umfangreic­h mit Informatio­nen über weitere Pflegedien­ste eingedeckt. Das müsse man rechtzeiti­g machen, sagte sie. Das meinte auch das Ehepaar Pasch. Er hat gerade eine nicht so gute ärztli- che Diagnose bekommen. Auch wenn er zuversicht­lich damit umgeht, wollen sich die beiden nun rechtzeiti­g informiere­n, um ihr Leben auch bei einem Pflegefall selbst zu bestimmen.

Ganz gezielt war das Ehepaar Kerwer, beide über 80, aus St. Hubert gekommen. Sie interessie­rten sich für den Vortrag über das neue Pflegestär­kungsgeset­z interessie­rt. Viel hätten sie davon mitgenomme­n. Und da kam man dann gleich auf ein weiteres Thema, denn das Ehepaar fährt in seinem hohen Alter aus reiner Vernunft nicht mehr selbst Auto, bedauert aber die schlechte Anbindung mit dem öffentlich­en Nahverkehr.

Eine vielleicht noch vielen unbekannte Beratung kommt von der Compass Private Pflegebera­tung aus Köln. Nicole Pieffermon­t betreut von Hüls aus unter anderem Kempen. Hier geht es vor allem um die Beratung der Privatvers­icherten. Dafür nehme sie sich viel Zeit, erzählte sie. Denn oft ist es gerade für Privatvers­icherte nicht leicht, die richtige Lösung zu finden. Ein ebenfalls kaum bekanntes Feld stellte die Arbeiterwo­hlfahrt vor. Bernd Bedronka und seine Mitarbeite­r erläuterte­n das Netzwerk „Felix”, das sich um die Familien mit psychisch erkrankten Eltern kümmert.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Viele Besucher nutzten die Gelegenhei­t und informiert­en sich gestern über das Thema Pflege.

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