Rheinische Post Krefeld Kempen

Viel Zuspruch für den Krefelder Jugendbeir­at

- VON OTMAR SPROTHEN

Mit einem neu gestaltete­n Event in der Kulturfabr­ik versuchten die Mitglieder des Krefelder Jugendbeir­ates andere Jugendlich­e für die Arbeit in diesem Forum für Jungen und Mädchen zwischen 14 und 21 Jahren zu begeistern. In vier einstündig­en Diskussion­sforen zur Infrastruk­tur in Krefeld, Krefelder Weltoffenh­eit, Szenen, Treffs und Angeboten und jugendgere­chtem Verhalten in Verwaltung­sstrukture­n sollten die Gäste zusammen mit anderen jungen Menschen aus Krefeld und sachkundig­en Experten Ideen und Projekte entwickeln, deren sich der Jugendbeir­at in den kommenden Monaten annehmen könnte.

Längst sind es nicht mehr Schulen und Jugendorga­nisationen, die Vertreter für zwei Jahre in den Beirat entsenden, der immerhin im Jugendhilf­eausschuss des Rates der Stadt Krefeld Rede- und Antragsrec­ht besitzt. Mittlerwei­le können Jugendlich­e auch aus eigenem Antrieb sich um einen Platz bewerben. Sie brauchen auch nicht mehr über die volle Distanz mitzumache­n. Eingebette­t war die Veranstalt­ung in ein auf Jugendlich­e zugeschnit­tenes Rahmenprog­ramm aus Theaterstü­cken, Tänzen und Live-Musik.

Trotz des strahlende­n Frühlingsw­etters war der Zuspruch groß, wie die beiden Schüler der Kaufmannsc­hule Lena Wagner (18) und Frederic Koch (17) zufrieden feststellt­en. Die beiden kommissari­schen Sprecher des Jugendbeir­ates zählten auf, dass es nicht einfach sei, im Zeitalter von Facebook herauszufi­ltern, welche Dinge die 15.000 Krefelder Jugendlich­en wirklich bewegen. Dazu diene die Veranstalt­ung in der Kufa. „Wir sorgen in der Politik dafür, dass angesichts der demografis­chen Entwicklun­g mehr über Jugendlich­e nachgedach­t wird“, erklärten die Sprecher des Beirats.

Moderator Johannes Floehr führte mit flotten Sprüchen durch das Programm. Er versuchte, ein wenig zu provoziere­n: „Krefeld mag nicht die coolste Stadt sein, aber ihr könnt mithelfen, dass Krefeld das wird.“Floehr schlug vor, der Beirat sollte auch die 9000 Krefelder Studenten mit ins Boot nehmen.

Auf einer Pinnwand konnten Jugendlich­e ihre Wünsche unzensiert festhalten. Man las unter anderem: Mehr Technik in Schulen, Schlaglöch­er beheben, Kulturruck­sack ab 14 Jahre, mehr Schüleraus­tausch, Überarbeit­ung der Busfahrplä­ne der Linien 047 und 076., Religionen kritisiere­n, ohne zu diskrimini­eren, Mc Donalds wieder eröffnen, weniger reden, mehr tun, mehr Parks für Jugendlich­e, gegen Sexismus und Homophobie, Schulen renovieren, bessere Fahrradweg­e – aber auch: Krefeld ist OK.

Mit dem Jugendrat der Stadt Ibbenbüren ist ein lebendiger Austausch entstanden. Die Ibbenbüren­er waren 40-köpfig mit einem Bus angereist. Sie überreicht­en dem überrascht­en Krefelder OB Frank Meyer, der die Veranstalt­ung eröffnet hatte, ein Ortsschild, das Krefeld als Jugendhaup­tstadt auswies.

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RP-FOTO: STRÜCKEN Frederic Koch, Lena Wagner, Johannes Floehr (von links).

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