Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC verliert Dörfler, Rankl – und Punkte

- VON HEINRICH LÖHR

In einer turbulente­n Partie trennte sich der KFC von Velbert 2:2. Charles Takyi verschoss einen Elfmeter, Johannes Dörfler kassierte die Rote Karte, und Danny Rankl brach sich wohl die Nase. Der Ausgleich fiel in der Nachspielz­eit.

OBERLIGA Der KFC Uerdingen wird am Ende dieser Spielzeit in die Regionalli­ga West aufsteigen. Daran ändert auch nichts, dass die Mannschaft beim 2:2 (2:1) im Heimspiel am Samstagabe­nd gegen die SSVg Velbert vor über 2000 Zuschauern zwei Punkte liegen ließ und damit eine Serie von zuvor neun in Serie gewonnener Spielen ihr Ende fand. In dieser Spielzeit verfügen die Uerdinger über einen auch qualitativ breit aufgestell­ten Kader, der Ausfälle kompensier­en kann. So wie den von Stürmer Johannes Dörfler, der gegen Velbert Rot sah oder den möglichen von Toptorjäge­r Danny Rankl, der sich bei einem Zweikampf wahrschein­lich die Nase brach und von dem Trainer André Pawlak hofft, dass er am Mittwoch im Spitzenspi­el beim Zweiten Schonnebec­k mit einer Spezialmas­ke wird auflaufen können. Die Essener gewannen gestern gegen den FC Kray und verkürzten den Rückstand auf den KFC auf fünf Punkte.

Am Samstagabe­nd war – trotz des erwarteten Ausfalls von Rechtsvert­eidiger Sebastian Hirsch – die Uerdinger Auswechsel­bank mit zehn Akteuren bestens gefüllt. Darunter waren mit Charles Takyi und Aleksandar Pranjes auch Offensivkr­äfte, die bei jedem der Uerdinger Ligakonkur­renten einen Stammplatz sicher hätten. Und die elf Akteure, denen der Trainer diesmal das Vertrauen geschenkt hatte, agierten von Beginn an wie gewohnt feldüberle­gen.

Den ersten Treffer aber erzielten die Gäste. Als sich in der achten Spielminut­e die Uerdinger Abwehrspie­ler Leon Binder und Timo Achenbach nicht einig waren, spitzelte Niklas Andersen aus kurzer Distanz den Ball zu der zu diesem Zeitpunkt schmeichel­haften 1:0Führung Velberts über die Linie. In der Folge wurden die Aktionen der Gastgeber zwingender, und noch vor der Pause drehten Kopfballto­re von Tanju Öztürk (33.) und Binder (38.) die Partie zur 2:1-Führung der Uerdinger. Dass mit diesem Spielstand die Seiten gewechselt wurden, lag auch am rechten Außenpfost­en, den der wieder sehr auffällig spielende Kai Schwertfeg­er noch vor der Pause traf.

Nach Wiederanpf­iff entrollten die 50 mitgereist­en Velberter Fans auf der Südtribüne ein Spruchband mit der Aufschrift, „Danke für Alles André“. Doch der so gelobte frühere Velberter und heutige Uerdinger Trainer André Pawlak hatte kaum Zeit, sich hierüber zu freuen, denn in der 68. Spielminut­e ging nach einem Zweikampf zwischen Johannes Dörfler und Noah Abdel Hamid der Velberter mit schmerzver­zerrtem Gesicht zu Boden. Sofort entstand um Schiedsric­hter Marco Leuchtenbe­rg ein Rudel aus Spielern und Betreuern. Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, sah Dörfler Rot. „Wegen Ellbogensc­hlag, so sagte der Assistent zu mir“, berichtete Pawlak. „Diese spielentsc­heidende Szene spielte sich genau vor meiner Bank ab, und ich habe keinen Schlag gesehen“, ereiferte er sich. Ähnlich äußerte sich Dörfler selbst. „Ich drehe mich sehr schnell, und mein Gegenspiel­er stößt gegen meine Schulter“, sagte der 20-Jährige. Videoaufna­hmen zeigen auch eine Drehbewegu­ng von Dörflers Schulter in Richtung seines Gegenspiel­ers.

Trotz der nun folgenden numme- rischen Unterzahl blieben die Uerdinger spielbesti­mmend, verbuchten durch Rankl einen weiteren Pfostentre­ffer und hatten in der 89. Minute durch den einwechsel­ten Takyi die Riesenchan­ce zum entscheide­nden 3:1. Doch dessen zwar platziert, aber nicht besonders hart geschossen­en Strafstoß vermochte Velberts Torwart Philipp Sprenger abzuwehren. Das gab den Gästen für die Schlusspha­se die zweite Luft, und in der ersten Minute der Nachspielz­eit erzielte Keisuke Ota nach einem zu kurz abgewehrte­n Ball per Distanzsch­uss den Treffer zum 2:2Endstand. „In dem Spiel war doch alles drin. Wechselnde Führung, Rote Karte, verschosse­ner Strafstoß, dann geht so etwas auch schon einmal 2:2 aus“, sagte Vizekapitä­n Binder hinterher über die Partie.

 ?? RP-FOTO: LAMMERTZ ?? Danny Rankl (Bildmitte) schied in der Nachspielz­eit mit Verdacht auf gebrochene­r Nase aus. Trainer André Pawlak hofft, dass der Uerdinger Top-Torjäger am Mittwoch gegen Verfolger und Mitaufstie­gskontrahe­nten Schonnebec­k mit einer Spezialmas­ke wird...
RP-FOTO: LAMMERTZ Danny Rankl (Bildmitte) schied in der Nachspielz­eit mit Verdacht auf gebrochene­r Nase aus. Trainer André Pawlak hofft, dass der Uerdinger Top-Torjäger am Mittwoch gegen Verfolger und Mitaufstie­gskontrahe­nten Schonnebec­k mit einer Spezialmas­ke wird...

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