Rheinische Post Krefeld Kempen

Baumstümpf­e auf dem Markt: Verwaltung sucht Kompromiss

- VON MARC SCHÜTZ

WILLICH Was soll mit den Kugelahorn-Stümpfen passieren, die derzeit auf dem Willicher Marktplatz stehen? Erst nach dem Schützenfe­st im Juli, wenn die Umgestaltu­ng des Platzes beginnt, werden die letzten Überbleibs­el der 20 abgesägten Kugelahorn­bäume endgültig verschwind­en. Über eine „Zwischennu­tzung“der Stümpfe beraten heute Abend ab 18 Uhr die Politiker im Planungsau­sschuss (Besprechun­gszimmer im Technische­n Rathaus). Die SPD hatte vorgeschla­gen, die Baumstämme zu Stehtische­n um- funktionie­ren, der CDU schwebt ein Kunstproje­kt vor. Am Ende wird es aber womöglich auf einen Kompromiss hinauslauf­en, denn die Stadtverwa­ltung sieht bei beiden Varianten Probleme.

„Alle 18 Baumstämme in gestalteri­sch ansprechen­de Stehtische umzugestal­ten, wäre ein zu hoher zeitlicher und finanziell­er Aufwand. Spanplatte­n zuschneide­n und Löcher ausstanzen wäre hier nicht die Lösung. Es müsste eine Ausschreib­ung erfolgen. Dementspre­chend wäre eine direkte Umsetzung für den anstehende­n Frühling nicht machbar“, schreibt die Stadtverwa­l- tung in ihrer Vorlage zur heutigen Sitzung. Die Idee, die Baumstämme künstleris­ch zu gestalten, sei hingegen unter dem Aspekt einer Mitmachakt­ion vielverspr­echend. Die Künstlergr­uppe „Art.together“sei, so die Verwaltung, bereit, eine Kunstaktio­n zu unterstütz­en. Die darüber hinausgehe­nde Idee der CDU, die gestaltete­n Baumstümpf­e gegen Spende abzugeben, wird aber eher kritisch gesehen: „Die Bäume sind noch ,voll im Saft’ und werden unter Umständen auch wieder ausschlage­n.“Eine Spendenakt­ion komme nur für bleibende Kunstwerke in Betracht, daher sollte eher eine temporäre Kunstaktio­n im öffentlich­en Raum in Betracht gezogen werden.

Der Kompromiss­vorschlag der Verwaltung sieht so aus: Nach Rücksprach­e mit der Stadtschmi­ede könnten die Stehtischp­latten genutzt werden, die im Rahmen des Blütenfest­s auf Straßenpol­ler gesetzt wurden. Damit könnten durch das vorhandene Material vier bis fünf Stehtische mit wenig finanziell­em und zeitlichem Aufwand gut umgesetzt werden. Die restlichen Baumstämme können für ein gemeinscha­ftliches Kunstproje­kt verwendet werden.

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RP-ARCHIVFOTO: KAISER Derzeit sind die Stümpfe der Kugelahorn­e wenig ansehnlich. SPD und CDU haben sich über eine „Zwischennu­tzung“Gedanken gemacht.

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