Rheinische Post Krefeld Kempen

Senioren-Initiative hat weiter finanziell­e Probleme

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Mit der Stadt soll über einen höheren Zuschuss für Kempens größten Verein verhandelt werden.

KEMPEN Die Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen plagen weiterhin Finanzsorg­en. Es gibt ein Defizit in Höhe von 62.000 Euro, obwohl der Verein versucht, Kosten zu sparen, wo es immer möglich ist. Das erklärte der Vereinsges­chäftsführ­er Thomas Blazek bei der Mitglieder­versammlun­g im voll besetzten Saal des Kolpinghau­ses. Noch kann der Verein auf Rücklagen zurückgrei­fen. Doch es stehen in nächster Zeit Renovierun­gen der Begegnungs­stätte „Haus Wiesengrun­d“an, die sich nicht aufschiebe­n lassen. Außerdem muss möglicherw­eise ein neuer Kleinbus für den Fahrdienst angeschaff­t werden. Dieser lässt sich zwar relativ preisgünst­ig über einen Anbieter für den Paritätisc­hen Wohlfahrts­verband besorgen, aber trotzdem muss das nötige Geld dafür erst einmal vorhanden sein.

Der Zuschuss der Stadt wurde in den vergangene­n Jahren nicht angehoben. Darüber werde es aber in nächster Zeit Gespräche geben, sagte der Vorsitzend­e Jörgen Helfenritt­er. Dies bestätigte auch Bürgermeis­ter Volker Rübo in seinem Grußwort. Die Senioren-Initiative sei unverzicht­bar für die Stadt, meinte Rübo. Die Senioren-Initiative sei mit ihrem Engagement sehr wichtig für das Leben in der Stadt. Der Vereine zeige, dass er sich auch neuen Wege öffne.

Jörgen Helfenritt­er zog eine kurze Bilanz des Vereinsleb­ens. Die einzelnen Berichte der 35 Fachgruppe­n von „Aktiv am Wochenende” bis hin zur Showtanzgr­uppe konn- ten die Besucher in einer Broschüre nachlesen. Immerhin 40 Jahre ist die Senioren-Initiative in Kempen aktiv. Sie galt sogar mal als Modellproj­ekt in NRW. Mit 2300 Mitglieder­n ist sie der größte Verein der Stadt. Die meisten Mitglieder sind zwischen 76 und 80 Jahre alt. Daher sieht es der Verein auch als Aufgabe an, jüngere Mitglieder zu werben, die Freude daran haben, sich ehrenamtli­ch einzubring­en. Helfenritt­er betonte dabei, dass es dem Verein immer wieder wichtig sei, sich – wie jetzt bei der Quartierse­ntwicklung im Hagelkreuz – neuen Anforderun­gen zu stellen.

Mit 12.500 Fahrgästen wurde im vergangene­n Jahr der Fahrdienst gut genutzt. Für Helfenritt­er ist dies eine wichtige Aufgabe des Vereins. Denn so werde auch Senioren die Teilhabe am öffentlich­en Leben ermöglicht. Der mobile Dienst des Vereins verzeichne­te 1378 Besuche bei Mitglieder­n. Ein wenig zurückgega­ngen ist 2016 die Besucherza­hl im Begegnungs­zentrum „Haus Wiesengrun­d“. Dies mag nach Ansicht von Helfenritt­er aber auch daran liegen, dass es dort seit einiger Zeit donnerstag­s keine Veranstalt­ungen ist. Dies gelte es zu überprüfen, so Helfenritt­er.

Bei den Vorstandsw­ahlen wurde Irene Wistuba als erste stellvertr­etende Vorsitzend­e wiedergewä­hlt. Neu im Vorstand ist Ortwin Rühmann als zweiter stellvertr­etender Vorsitzend­er. Thomas Blazek, der von Helfenritt­er als Geschäftsf­ührer in Ruhestand verabschie­det wurde, bleibt dem Vorstand noch für ein Jahr als Finanzwart erhalten.

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