Rheinische Post Krefeld Kempen

Anwohner ärgert Müll auf der Straße

- VON ANDREAS REINERS FOTO: SCHMITZ

Seit Jahren leben die Betroffene­n an der Terwelpstr­aße in Kempen mit der unschönen Situation. Sie haben schon mehrfach versucht, bei Stadt oder Schule etwas zu erreichen. Was sie stört, sind Kippen und Abfall auf ihrer Wohnstraße.

KEMPEN Anwohnerin Ute Schmitz steht alles andere als im Verdacht, etwas gegen Jugendlich­e zu haben. Ganz im Gegenteil: Ute Schmitz und ihr Ehemann Hermann arbeiten seit vielen Jahren mit jungen Menschen zusammen, engagieren sich für Kinder und Jugendlich­e in Paraguay, sind die „Motoren“der Pro-Paraguay-Initiative, die in Kempen viele Freunde hat. Im vorigen Jahr waren die beiden Kempener noch mit Schülern des Gymnasiums Thomaeum in Südamerika, um ihre Hilfsproje­kte weiter voranzubri­ngen. hof des Berufskoll­egs“entwickelt hat. Jeden Vormittag hielten sich an dem zur Kerkener Straße hin gelegenen Straßenstü­ck „während der beiden großen Pausen mehr als 100 Schüler auf, die den Bürgerstei­g, die Fahrbahn und die Grünfläche mit Zigaretten­kippen und anderen Abfällen zu Müllhalde verschande­ln“, heißt es in dem Schreiben.

Zwar werde die vermüllte Fläche gelegentli­ch von weggeworfe­nem Papier, Zigaretten­schachteln oder Plastikmül­l gereinigt, „aber was stets bleibt, sind Hunderte Kippen und festgetret­ene Kaugummis, die sich bei Sonnenwett­er in klebrige Flecken verwandeln. Die Reste finden sich unter anderem unter unseren Schuhen oder an den Fahrradrei­fen.“

Um mögliche Missverstä­ndnisse gleich auszuräume­n: „Wir haben nichts gegen Jugendlich­e“, betont Ute Schmitz im Gespräch mit der Rheinische­n Post. Aber: „Dass Schüler – und übrigens auch Lehrer – während der Pausen einen Platz suchen, wo sie ungestört rauchen können, sollte nicht zum Problem der Anwohner werden“, meinen die Betroffene­n. Ein voll gemüllter Bürgerstei­g scheint zusätzlich dazu einzuladen, sich des eigenen Abfalls zu entledigen. Ute Schmitz: „Die paar Schritte bis zum einzigen kümmerlich­en Abfallbehä­lter gehen nur wenige.“Schüler, die von Anwohnern zuweilen angesproch­en werden, geben fehlende Aschenbech­er als Grund dafür an, dass sie ihre Kippen auf den Boden werfen.

Das Problem wurde der Rheinische Post bereits vor einigen Jahren im Rahmen der Aktion „Frühjahrsp­utz“geschilder­t, geändert hat sich aber auch damals nichts. Gelegentli­che telefonisc­he Beschwerde­n einiger Anwohner und ein Brief der unmittelba­r betroffene­n Nachbarin des Berufskoll­egs haben ebenfalls zu keiner Verbesseru­ng geführt. „Das Berufskoll­eg und die zuständige­n Dienststel­len der Stadt Kempen scheinen die Augen vor diesem öffentlich­en Ärgernis zu verschließ­en“, lautet der Vorwurf der betroffene­n Anwohner.

Die Schule verfüge doch über ein großes eigenes Gelände. Vermutlich sei dies blitzsaube­r und mit Rauchverbo­t belegt, meinen die Anwohner. Verunreini­gungen der eigenen Schulhöfe würden wahrschein­lich nicht geduldet „Stattdesse­n nimmt man in Kauf, dass die Nachbarsch­aft massiv belästigt wird“, so die Anwohner. Dabei gebe es sicherlich Möglichkei­ten, das Problem aus der Welt zu schaffen. Man müsste den rauchenden Schülern einen „Raucherpla­tz“auf dem Schulgelän­de zuweisen. Alternativ sollten genug Abfallbehä­lter auf dem Schulgelän­de aufgestell­t werden. Sinnvoll sei wohl auch, eine Lehreraufs­icht oder einen Ordnungsdi­enst durch Schüler zu organisier­en, meinen die betroffene­n Anwohner der Terwelpstr­aße.

„Wir Anwohner finden es bedauerlic­h, dass wir auf solche Möglichkei­ten hinweisen müssen. Wir erwarten, dass Sie eine Lösung finden und bis dahin unsere Straße wie ein Pausenhof mit Aufsicht behandelt wird. Darüber hinaus wünschen wir eine gründliche Reinigung von Bürgerstei­g und Straße und eine Wiederhers­tellung der zerstörten öffentlich­en Rasenfläch­e“, lautet die abschließe­nde Forderung in dem Schreiben an Stadt und Berufskoll­eg.

 ??  ?? In der vergangene­n Woche entstand das Foto, dass Anwohnerin Ute Schmitz an der Terwelpstr­aße in Höhe des Berufskoll­egs aufgenomme­n hat. Müll und unzählige Kippen und Kaugummis auf dem Bürgerstei­g sind zu erkennen.
In der vergangene­n Woche entstand das Foto, dass Anwohnerin Ute Schmitz an der Terwelpstr­aße in Höhe des Berufskoll­egs aufgenomme­n hat. Müll und unzählige Kippen und Kaugummis auf dem Bürgerstei­g sind zu erkennen.
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