Rheinische Post Krefeld Kempen
Anwohner ärgert Müll auf der Straße
Seit Jahren leben die Betroffenen an der Terwelpstraße in Kempen mit der unschönen Situation. Sie haben schon mehrfach versucht, bei Stadt oder Schule etwas zu erreichen. Was sie stört, sind Kippen und Abfall auf ihrer Wohnstraße.
KEMPEN Anwohnerin Ute Schmitz steht alles andere als im Verdacht, etwas gegen Jugendliche zu haben. Ganz im Gegenteil: Ute Schmitz und ihr Ehemann Hermann arbeiten seit vielen Jahren mit jungen Menschen zusammen, engagieren sich für Kinder und Jugendliche in Paraguay, sind die „Motoren“der Pro-Paraguay-Initiative, die in Kempen viele Freunde hat. Im vorigen Jahr waren die beiden Kempener noch mit Schülern des Gymnasiums Thomaeum in Südamerika, um ihre Hilfsprojekte weiter voranzubringen. hof des Berufskollegs“entwickelt hat. Jeden Vormittag hielten sich an dem zur Kerkener Straße hin gelegenen Straßenstück „während der beiden großen Pausen mehr als 100 Schüler auf, die den Bürgersteig, die Fahrbahn und die Grünfläche mit Zigarettenkippen und anderen Abfällen zu Müllhalde verschandeln“, heißt es in dem Schreiben.
Zwar werde die vermüllte Fläche gelegentlich von weggeworfenem Papier, Zigarettenschachteln oder Plastikmüll gereinigt, „aber was stets bleibt, sind Hunderte Kippen und festgetretene Kaugummis, die sich bei Sonnenwetter in klebrige Flecken verwandeln. Die Reste finden sich unter anderem unter unseren Schuhen oder an den Fahrradreifen.“
Um mögliche Missverständnisse gleich auszuräumen: „Wir haben nichts gegen Jugendliche“, betont Ute Schmitz im Gespräch mit der Rheinischen Post. Aber: „Dass Schüler – und übrigens auch Lehrer – während der Pausen einen Platz suchen, wo sie ungestört rauchen können, sollte nicht zum Problem der Anwohner werden“, meinen die Betroffenen. Ein voll gemüllter Bürgersteig scheint zusätzlich dazu einzuladen, sich des eigenen Abfalls zu entledigen. Ute Schmitz: „Die paar Schritte bis zum einzigen kümmerlichen Abfallbehälter gehen nur wenige.“Schüler, die von Anwohnern zuweilen angesprochen werden, geben fehlende Aschenbecher als Grund dafür an, dass sie ihre Kippen auf den Boden werfen.
Das Problem wurde der Rheinische Post bereits vor einigen Jahren im Rahmen der Aktion „Frühjahrsputz“geschildert, geändert hat sich aber auch damals nichts. Gelegentliche telefonische Beschwerden einiger Anwohner und ein Brief der unmittelbar betroffenen Nachbarin des Berufskollegs haben ebenfalls zu keiner Verbesserung geführt. „Das Berufskolleg und die zuständigen Dienststellen der Stadt Kempen scheinen die Augen vor diesem öffentlichen Ärgernis zu verschließen“, lautet der Vorwurf der betroffenen Anwohner.
Die Schule verfüge doch über ein großes eigenes Gelände. Vermutlich sei dies blitzsauber und mit Rauchverbot belegt, meinen die Anwohner. Verunreinigungen der eigenen Schulhöfe würden wahrscheinlich nicht geduldet „Stattdessen nimmt man in Kauf, dass die Nachbarschaft massiv belästigt wird“, so die Anwohner. Dabei gebe es sicherlich Möglichkeiten, das Problem aus der Welt zu schaffen. Man müsste den rauchenden Schülern einen „Raucherplatz“auf dem Schulgelände zuweisen. Alternativ sollten genug Abfallbehälter auf dem Schulgelände aufgestellt werden. Sinnvoll sei wohl auch, eine Lehreraufsicht oder einen Ordnungsdienst durch Schüler zu organisieren, meinen die betroffenen Anwohner der Terwelpstraße.
„Wir Anwohner finden es bedauerlich, dass wir auf solche Möglichkeiten hinweisen müssen. Wir erwarten, dass Sie eine Lösung finden und bis dahin unsere Straße wie ein Pausenhof mit Aufsicht behandelt wird. Darüber hinaus wünschen wir eine gründliche Reinigung von Bürgersteig und Straße und eine Wiederherstellung der zerstörten öffentlichen Rasenfläche“, lautet die abschließende Forderung in dem Schreiben an Stadt und Berufskolleg.