Rheinische Post Krefeld Kempen

Rami Ali darf von der WM träumen

- VON MARKUS LUNAU UND OLIVER SCHAULANDT

Der Kempener Boxer gewann seinen Qualifikat­ionskampf gegen Yesilat Berkta durch K.o. in der vierten Runde. Nun geht es im Herbst in einen WM-Kampf im Cruisergew­icht im GBA-Verband.

BOXEN „Der Boxende Friseur“aus Kempen hat sein nächstes Opfer rasiert: Rami Ali hat im elften Boxkampf als Profi seinen zehnten Sieg gefeiert. Der Schützling des Krefelder Profiboxer­s Samy Musa schickte seinen Gegner Yesilat Berkta in der vierten Runde vorzeitig zu Boden - Sieg durch Knock-out. Damit baute Ali seine K.o.-Quote auf nunmehr neun aus. Während Berkta nun erst einmal eine Zwangspaus­e akzeptiere­n muss (das ist im Boxen nach einem K.o.-Schlag so üblich), darf Rami Ali weiterhin seinen Traum leben: Durch den Sieg in Duisburg hat sich der Europameis­ter, der in Kuwait City geboren wurde und libanesisc­her Staatsbürg­er ist, für einen Kampf um die Weltmeiste­rschaft im Cruisergew­icht innerhalb des Boxverband­es GBA qualifizie­rt. Das ist die Gewichtskl­asse unmittelba­r unter dem Schwergewi­cht, also der Königsklas­se im Boxen, und die Kämpfer dort dürfen bis zu 200 englische Pfund auf die Waage bringen - das sind bis zu 90,72 Kilo. Der Kampf soll voraussich­tlich im Herbst über die Bühne gehen - sein Gegner steht indes noch nicht fest.

Ali, der einst im Krefelder Masters Gym seine ersten Boxschritt­e unternomme­n hatte, zeigte von Beginn an, warum er gegen seinen türkischen Gegner als Favorit in den Ring gestiegen war. In den ersten beiden Runde gewährte der 36-Jährige seinem drei Jahre älteren Kontrahent­en noch ein wenig Schonfrist und landete lediglich ein paar leichtere Treffer am Kopf seines Gegners. Doch mit Beginn der dritten Runde zog Ali das Tempo an, schlug deutlich schneller als bislang - und vor allem auch härter. Hatte Berkta, der bereits 37 Kämpfe als Profi auf dem Buckel hat (von denen er allerdings nur sechs gewonnen hatte), bislang noch versucht, die Treffer mit einem Lachen zu überspiele­n, verging ihm dieses nun zusehends.

Gleich zu Beginn der dritten Runde kassierte er direkt ein paar deutliche Kopftreffe­r, bevor Ali dann in der zweiten Hälfte dieser Runde einen kurz geschlagen­en harten linken Körperhake­n auf die Milz Berktas setzte, der den 39-Jährigen zum ersten Mal auf die Knie zwang. Berktas wurde angezählt. Europameis­ter Ali setzte dann zwar direkt nach, doch durch den Gong rettete sich Berktas, ziemlich konsternie­rt, in die Pause.

Die vierte Runde glich einer regelrecht­en Hetzjagd durch den Ring mit wechselnde­n Körper- und Kopftreffe­rn durch Rami Ali. Nach 40 Sekunden dieser Runde wurde die Leidenszei­t des letztlich total überforder­ten Berktas dann beendet, in dem Ali einen weiteren krachenden rechten Haken auf die Milz des Gegners setzte und ihn endgültig wie den berühmten nassen Sack auf die Bretter schickte. Nur mit Mühe rappelte sich Berktas wieder hoch, hielt sich sichtlich gezeichnet die linke Seite, so dass der Ringrichte­r zwar fragte, ob es noch weiter gehen könnte, dann aber rasch das Zeichen zum Kampfende gab und die ungleiche Auseinader­setzung beendete.

 ?? FOTO: TOM RATHMAKERS ?? Sekunden nach der entscheide­nden Szene des Kampfes: Rami Ali (schwarze Hose) hat seinen Gegner Yesilat Berkta soeben mit einem krachenden Haken auf die Milz zu Boden geschickt – der 39-Jährige ging K.o.
FOTO: TOM RATHMAKERS Sekunden nach der entscheide­nden Szene des Kampfes: Rami Ali (schwarze Hose) hat seinen Gegner Yesilat Berkta soeben mit einem krachenden Haken auf die Milz zu Boden geschickt – der 39-Jährige ging K.o.

Newspapers in German

Newspapers from Germany