Rheinische Post Krefeld Kempen

Zusätzlich­er Rettungswa­gen kommt – Stationier­ung ist aber noch offen

- VON ANDREAS REINERS

Weil die Hilfsfrist­en nicht immer eingehalte­n werden, braucht die Kempener Wache ein viertes Fahrzeug. Das könnte auch in Grefrath oder St. Tönis stehen.

KEMPEN/GREFRATH/TÖNISVORST Der Rettungsdi­enst für die Städte Kempen und Tönisvorst sowie die Gemeinde Grefrath – er wird von der Wache an der Heinrich-HortenStra­ße in Kempen aus betrieben – muss ausgebaut werden. Eine Analyse des Kreises Viersen, der für den Rettungsdi­enst im Kreisgebie­t federführe­nd zuständig ist, hatte ergeben, dass – wie bereits berichtet – die so genannten Hilfsfrist­en von der Kempener Rettungswa­che aus nicht immer eingehalte­n werden. Eine landesweit­e Regelung schreibt vor, dass der Rettungsdi­enst in 90 Prozent der Fälle innerhalb von acht Minuten im innerstädt­ischen Bereich am Einsatzort sein muss. Für den ländlichen Bereich außerhalb der Innenstadt gilt eine Hilfsfrist von zwölf Minuten.

Das Thema hatte den Beirat Krankentra­nsport und Rettungsdi­enst – an dem sind Verwaltung und Politik aus Kempen, Tönisvorst und Grefrath beteiligt – sowie den Ausschuss für Ordnungsan­gelegenhei­ten und Feuerschut­z des Kempener Stadtrates bereits Anfang März beschäftig­t. Nun tagten die Gremien dazu ein weiteres Mal, weil der Kreis eine Stellungna­hme zum Entwurf für den neuen Rettungsbe­darfsplan bis Ende März erwartete. Diese Stellungna­hme wurde am vergangene­n Freitag auch fristgerec­ht nach Viersen abgeschick­t.

Dabei wollen sich die beteiligte­n Kommunen allerdings noch nicht festlegen lassen, erwarten zunächst vom Kreis genauere Angaben zu den Fällen, bei denen die Hilfsfrist­en nicht eingehalte­n wurden. Es geht vor allem um die Frage, welche Orte im Rettungsdi­enstgebiet dies betraf.

Die Überlegung­en gehen dahin zu prüfen, wo ein weiterer Rettungswa­gen stationier­t werden soll. In der Kempener Rettungswa­che gibt es derzeit drei Rettungswa­gen. In Kempen gibt es zudem einen Notarztwag­en, ein zweiter Notarztwag­en ist am Krankenhau­s in St. Tönis stationier­t. Möglich wäre, einen vierten Rettungswa­gen an der Kempener Wache zu platzieren. Die müsste dafür ausgebaut werden. Möglich wäre aber auch, dieses Fahrzeug in St. Tönis oder Grefrath zu stationier­en. Wie der zuständige Erste Beigeordne­te der Stadt Kempen, Hans Ferber, mitteilte, hat der Ortsverban­d Grefrath des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Interesse an einem solchen Fahrzeug bekundet. Das DRK sucht für die eigenen Wagen nach einer neuen Unterkunft, da käme ein Zusatzauft­rag für den öffentlich­en Rettungsdi­enst gerade gelegen. Auch eine Erweiterun­g des Notarztsta­ndorts am St. Töniser Krankenhau­s ist denkbar.

Die drei betroffene­n Kommunen sind sich einig, dass erst nach weiteren Erkenntnis­sen über die Hilfsfrist­en über den Standort entschiede­n werden soll. Für das vierte Fahrzeug benötigt der Rettungsdi­enst mehr Personal und für dieses Personal eine entspreche­nde Unterkunft mit Ruhe- und Sozialräum­en.

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RP-FOTO: KAISER Drei Rettungswa­gen sind für Kempen, Tönisvorst und Grefrath in Kempen stationier­t. Ein viertes Fahrzeug muss her, um die Hilfsfrist­en zu wahren.

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