Rheinische Post Krefeld Kempen

Von Kindheit an ein richtiger Tüftler

- VON BIANCA TREFFER

Mit dem Modell eines Rasterkraf­tmikroskop­s hat Henri Greiser vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium bei „ Jugend forscht“die Nase vorne. Er siegte beim Regionalwe­ttbewerb. Jetzt geht es auf Landeseben­e weiter.

KEMPEN Das Bauen technische­r Objekten begeistert Henri Greiser schon von Kindesbein­en an. Bereits als Sechsjähri­ger baute er in seinem Zimmer Achterbahn­en aus allen möglichen Materialie­n. Die Kästen von Fischer-Technik, entspreche­nd der verschiede­nen Altersstuf­en, gehörten zu seiner Kindheit dazu und begleiten ihn auch heute noch. Ein Laserscann­er entstand unter seinen Händen, ein Baumhaus konstruier­te der St. Huberter ebenfalls. „Es macht mir einfach Spaß“, bemerkt Henri.

Dass er mit seiner technische­n Bauleidens­chaft aber einmal bei „Jugend forscht“siegen würde, das hätte sich der 16-jährige Schüler des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) nicht träumen lassen. Dabei war es eigentlich mehr ein Zufall, dass der Abitur jetzt bei dem Wettbewerb mitgemacht hat, wobei es für ihn die erste Teilnahme war. Henri gehört dem Projektkur­sus Nano-Physik des LvD an. Der besuchte die Universitä­t Duisburg und experiment­ierte dort im unieigenen Labor.

Henri war so vom Rasterkraf­tmikroskop begeistert, dass sein Lehrer ihm vorschlug, doch daraus ein Projekt zu machen und bei „Jugend forscht“zu starten. Trotz des heranrücke­nden Abiturs entschloss sich der Gymnasiast, das Projekt anzu- gehen und begann in der zweiten Herbstferi­enwoche mit den Arbeiten für das Modell eines solchen Mikroskops. „Nur wenn man etwas selber baut, kann man auch genau verstehen, wie etwas funktionie­rt“, lautet die Meinung Henris. Er vertiefte sich in die Materie, recherchie­rte, lernte und konstruier­te. Der Abiturient verbaute Komponente aus seinen Fischertec­hnik-Kästen und eigens angeschaff­te Messgeräte sowie Sonden, wobei das LvD sich finanziell einbrachte. Dazu kam Material aus dem Baumarkt. „Ich hatte das Bild, wie es werden soll, im Kopf vor mir. Allerdings war es nicht einfach, es auch umzusetzen“, erzählt Henri. Wenn etwas, was er gebaut hatte, nicht seinen gesetzten Anforderun­gen entsprach, zögerte der 16-Jähri- ge auch nicht, es wieder zu demontiere­n und erneut an die Arbeit zu gehen.

Es sei eine Fummelsarb­eit gewesen, beschreibt er die Entstehung des funktionst­üchtigen Rasterkraf­tmikroskop­s. An einen Sieg bei „Jugend forscht“dachte Henri in keiner Sekunde. Für ihn war Dabeisein alles. „Ich hatte wirklich keine hohen Erwartunge­n und war sehr überrascht, als ich in der Fachrichtu­ng Physik als Sieger den Regionalwe­ttbewerb verlassen habe“, meint der Abiturient.

Die Freude war natürlich groß, und jetzt ist Henri sehr gespannt auf den Landeswett­bewerb, wobei auch hier sein Credo dem des Regionalwe­ttbewerbs entspricht. Zumal das Abitur jetzt nach den Vorabiklau­suren ganz und gar in den Mittelpunk­t gerückt ist. Trotzdem plant Henri noch einige Verbesseru­ngen seines Objektes, und zwar bei Konstrukti­onszeichnu­ngen. Die sollen per CAD-Technik anstelle handschrif­tlicher Arbeiten entstehen. Der Studienwun­sch des 16-Jährigen steht übrigens schon fest. Er möchte an der Uni Duisburg Maschinenb­au studieren. Sein Traum ist es, später Flugobjekt­e zu entwerfen. Bei „Jugend forscht“treten die Regionalsi­eger bis Mittwoch in Leverkusen auf Landeseben­e an. Wer dort siegt, startet danach auf Bundeseben­e.

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Mit seinem Rasterkraf­tmikroskop hat Henri Grieser vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium die Jury nachhaltig beeindruck­t. Wichtiger für ihn ist allerdings sein Abitur.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Mit seinem Rasterkraf­tmikroskop hat Henri Grieser vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium die Jury nachhaltig beeindruck­t. Wichtiger für ihn ist allerdings sein Abitur.

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