Rheinische Post Krefeld Kempen
Professor Dr. Reinhard Fries (67) sitzt heute wieder im Sattel
Heute startet die Galoppsaison mit einem PMU-Renntag. Die Rennen werden live in rund 12.000 Wettbüros in Frankreich übertragen.
GALOPP Später als gewöhnlich, und dazu noch an einem Dienstag, geht es heute für die Galoppfreunde im Krefelder Stadtwald los. Mit vollen Feldern und sieben Rennen geht es heute ab 16.20 Uhr in die Krefelder Turfsaison. Es ist ein sogenannter PMU-Renntag, die Rennen werden live in die rund 12.000 Wettannahmestellen in Frankreich übertragen. Der Eintritt ist frei. 14, 15, 14, 14 Pferde, das sind die Starterzahlen in den ersten vier Rennen, die Boxen sind also zum Saisonauftakt prall gefüllt. Wieder einmal reisen auch zahlreiche Gäste aus Belgien und den Niederlanden an.
Gleich in der ersten Tagesprüfung wird man eine Kuriosität sehen, wenn sich der 67 Jahre alte Professor Dr. Reinhard Fries in den Rennsattel schwingt. 2011 hat er sein letztes Rennen bestritten, sich durch ständiges Reiten in der Morgenarbeit aber fit gehalten. Er reitet den in seinem Besitz stehenden und von seiner Ehefrau Renate Fries-Jung trai-
nierten neunjährigen Wallach Kio- wa. Der Kallisto-Sohn ist als Frontrenner bekannt, es dürfte spannend werden, ob der Professor seinem Schützling diese bevorzugte Taktik servieren kann.
Stadtwald-Trainer Mario Hofer sattelt in der dritten Tagesprüfung den sechsjährigen Emirati Spirit. Im Vorjahr gewann der Kurzstreckenspezialist sechs Rennen, mit Steffi Hofer im Sattel zählt er auch am Dienstag einmal mehr zu den Sieganwärtern, da er auf Gras nicht so hoch eingeschätzt ist wie auf der Sandbahn. Erika Mäder bietet im fünften Rennen die vierjährige Stute Dakota Sun auf. Die SabiangoTochter lief während der Wintermonate auf der Sandbahn nicht so gut, wie man es sich erhofft hatte. Die letzte Grasbahnform von Ende Oktober, als in Köln ein dritter Platz heraussprang, ist aber eine dicke Empfehlung. Dakota Sun wird von Jozef Bojko geritten.
Im sportlich wichtigsten Rennen, der sechsten Tagesprüfung, kom-
men die Dreijährigen an den Start. Es geht über 1300 Meter, und mit einiger Sicherheit sind Pferde am Start, die sich übers Dr. Busch-Memorial (knapp drei Wochen später an gleicher Stelle) für die klassischen Rennen qualifizieren wollen. Wie etwa Dragon Lips aus dem Kölner Stall von Jungtrainer Andreas Suborics. Der FootstepsinthesandSohn scheiterte im vergangenen Jahr in Baden-Baden in einem mit hohen 200.000 Euro dotierten Rennen nur knapp. Neu-Trainer Andreas Suiborics hat mit einem Sieg in einem Listenrennen am Sonntag schon bewiesen, dass er etwas vom Trainieren versteht.
Stark war auch das Debut des von Mario Hofer für den Krefelder Stall Adele trainierten Edwin. Koen Clijmans sitzt heute im Sattel des Hengstes, der bei einer entsprechend guten Vorstellung Ende April das Dr. Busch-Memorial im Stadtwald bestreiten könnte. „Die Distanz von 1.300 Meter könnte etwas
kurz
sein
für Edwin“, sagt Trainer Mario Hofer. „Aber zeitlich ist es die optimale Vorbereitung auf das Dr. BuschMemorial, und so müssen wir mal schauen, dass wir das Beste draus machen. Ich rechne aber mit einem guten Laufen des Hengstes.“Auch die Topställe von Andreas Wöhler, Peter Schiergen und Waldemar Hickst sind in dieser sehr interessant besetzten Prüfung für den Derby-Jahrgang vertreten.
Zum Ausklang des Renntages um 19.30 Uhr rücken im Ausgleich III zwei Krefelder Pferde in die Boxen ein. Erika Mäder sattelt den siebenjährigen Kreuz As und Mario Hofer den fünfjährigen Navio, der mit Stephen Hellyn im Sattel auf keinen Wettschein fehlen darf.