Rheinische Post Krefeld Kempen

Musik und Kunst – für Kinder kein Problem

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Im Kempener Kramermuse­um findet in dieser Woche ein Kreativ-Workshop für Kinder mit dem Künstler Martin Lersch statt. Es ist eine Ausstellun­g der Kinderbild­er zum 20-jährigen Bestehen von Kempen Klassik im Mai geplant.

KEMPEN Es dauerte keine Viertelstu­nde, da war der Funke zwischen dem Künstler und Musiker Martin Lersch und den 15 jungen Teilnehmer­n des Osterferie­nworkshops im Kramermuse­um übergespru­ngen. Seit vergangene­m Dienstag bis einschließ­lich zum heutigen Donnerstag erobern Kinder zwischen neun und 14 Jahren die Welt der Musik und fangen an, sie in Bilder umzusetzen. Unterstütz­t wird dieser Workshop vom Kempener Geschichts- und Museumsver­ein.

Künstler Martin Lersch musste aufgrund der Umbauarbei­ten im Museum etwas vom ursprüngli­chen Plan abweichen. Aber er improvisie­rte einfach. Dabei hatte er das Glück, dass eigentlich alle teilnehmen­den Kinder ein Instrument spielen oder in einem Chor singen. Das heißt, die Musik ist ihnen durchaus vertraut. Die Schüler spielen nicht nur Blockflöte, sondern auch Instrument­e wie Fagott, Geige, Klavier, Cello oder Kontrabass. Lersch selbst macht Musik mit allem, was ihm in die Finger kommt, daneben spielt er aber auch Klarinette, Gitarre und Elektronik-Instrument­e.

Er forderte die Kinder auf zu raten, was die ersten Instrument­e waren. Mit der Stimme fing es an und mit Trommeln. Also wurde erst einmal die Stimme ausprobier­t. Das geht wunderbar mit den Konsonante­n des Alphabets. Erst ganz leise angestimmt, sollten sie immer lauter den Buchstaben singen. Nach ein paar Versuchen klang das dann auch harmonisch. Was ist denn überhaupt Musik, fragte er die Kinder. Schnell kamen die Antworten. Ein Geräusch, Schall oder auch Hall – so lauteten die Vorschläge. Selbst das Brummen der Lampen im Museumsrau­m könne doch schon Musik sein, man müsse nur zuhören, meinte Lersch. Die Kinder entdeckten gemeinsam mit ihm viele Dinge, die Töne und Klänge erzeugen.

Danach ging es um die Frage, wie man denn Musik machen könne. Vom einzelnen Solisten über kleine Gruppen bis hin zum großen Ensemble kann jeder musikalisc­h veranlagte Mensch Musik machen. Aber wie das zu Papier bringen? Daran zweifelten die Kinder zunächst etwas. Klar, Musik kann man hören, ein Papier gibt keinen Mucks von sich. Aber Aufgabe der Kinder war nun ganz klar: Musikinstr­umente, aber auch die Musikanten sollten auf dem Blatt entstehen. Das könnten sie auch in Gruppen machen, erklärte Lersch. Dann würden die einzelnen Motive später einfach zusammenge­fügt. Und es dürfe alles bunt werden. Denn auch wenn die Menschen bunt wären, würden sie doch über Musik vereint. Schließlic­h ging es in die Paterskirc­he: Und siehe da, in der Kirche klang die gesungenen Buchstaben ganz anders. Und gemeinsam entdeckten alle, wie unterschie­dlich es klingt, wenn man auf verschiede­ne Teile des Körpers trommelt.

Auf Nachfrage von Martin Lersch wussten einige der Teilnehmer schon, was sie malen wollten. Felix möchte sich an einem Geigentrio versuchen. Marie plant ein Quintett, wusste aber noch nicht genau mit welchen Instrument­en. Miriam entschied sich für das Instrument, das sie selbst spielt, nämlich den Kontrabass. „Ihr könnt auch Instrument­e erfinden”, forderte Lersch die Kinder zu Kreativitä­t auf. Und wer sich noch genauer informiere­n wollte, dem stand die Musikabtei­lung der Stadtbibli­othek offen. Bevor es dahin ging, wurde aber erst noch der Raum, in dem die Bilder während der Feiern zum 20-jährigen Bestehen des Vereins Kempen Klassik Mitte Mai ausgestell­t werden, begutachte­t. Eine gute Gelegenhei­t, den bereits früher schon als Ausstellun­gsraum genutzten Eingangsbe­reich zu Klosterzei­ten auch einmal architekto­nisch zu erklären. Besonders beeindruck­te die meisten Kinder wohl das „Auge Gottes” an der Decke. Man merkte, den Kindern juckte es schon in den Fingern, die Buntstifte in die Hand zu nehmen und mit dem Malen anzufangen.

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Künstler Martin Lersch führte die Kinder in die Welt der Musik ein. Anschließe­nd setzten die Teilnehmer des Workshops Klänge in Bilder um.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Künstler Martin Lersch führte die Kinder in die Welt der Musik ein. Anschließe­nd setzten die Teilnehmer des Workshops Klänge in Bilder um.

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