Rheinische Post Krefeld Kempen

Kalenderbl­att 13. April 1992

- MICHAEL, MONSCHAU

Es ist eher selten, dass im Rheinland die Erde bebt. Für die Menschen war es deshalb ein Schock, als sie in der Nacht zum 13. April 1992 durch Erschütter­ungen geweckt wurden. Das Erdbeben dauerte 12 Sekunden. In dieser Zeit rappelte das Geschirr in den Schränken, Stühle und Regale stürzten um, Bilder fielen von der Wand. Noch in der Nacht begutachte­ten Menschen in Schlafanzü­gen die Schäden. Vor allem in der Gegend um das niederrhei­nische Heinsberg hatten die Feuerwehre­n viel zu tun, um zumindest die Wege wieder zu sichern. Zahlreiche Häuser waren beschädigt, Dachziegel und Schornstei­ne herabgestü­rzt, Bäume umgefallen. Auf rund 150 Millionen Euro werden die Schäden des stärksten Bebens seit fast drei Jahrhunder­ten geschätzt. Anders als andere Regionen ist das Rheinland keine typische Erdbebenge­gend. Es liegt nicht an einer Stelle, wo zwei tektonisch­e Platten aneinander­stoßen, wie zum Beispiel um das amerikanis­che San Francisco. Nein, die Städte des Rheinlands liegen eigentlich sicher, mitten auf der Eurasische­n Kontinenta­lplatte. Eine Schwachste­lle in dieser Platte führt dazu, dass es eben doch, wenn auch selten, zu Erdbeben wie dem vom 13. April 1992 kommt. Es erreichte auf der Richterska­la einen Wert von 5,9. Geologen können die Rheinlände­r aber beruhigen: Rein statistisc­h gesehen wird die Erde frühestens in 80 bis 100 Jahren wieder beben.

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TEXT: JENI / FOTO: GYMNASIUM ST.

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