Rheinische Post Krefeld Kempen

Randaliere­nde Flüchtling­e polizeibek­annt

- VON SASKIA NOTHOFER

Die acht Männer hatten Anfang März in einem Reeser Heim hohen Sachschade­n angerichte­t.

REES Sie bedrohten das Sicherheit­spersonal mit Eisenstang­en, zerschluge­n Mobiliar und über 30 Fenstersch­eiben: In der Flüchtling­sunterkunf­t in Rees-Haldern (Kreis Kleve) randaliert­en Anfang März acht Männer aus Togo und Ghana. Ursache war offenbar ihr Unmut über die Abgeschied­enheit der Anlage.

Wie aus der Antwort von Innenminis­ter Ralf Jäger (SPD) auf eine kleine Anfrage der FDP nun hervorgeht, waren vier der acht Männer im Alter zwischen 18 und 28 Jahren der Polizei schon vor der Tat bekannt. Einer von ihnen hatte bereits in einer anderen Flüchtling­sunterkunf­t randaliert, zwei weitere waren durch die Nutzung verschiede­ner Identitäte­n aufgefalle­n, ein anderer hatte Ladendiebs­tahl begangen. Der FDP-Abgeordnet­e Marc Lürbke sieht hier ein klares Versagen von Rot-Grün, die es trotz schwerer Straftaten nicht geschafft habe, die sofortige Abschiebun­g im beschleuni­gten Asylverfah­ren auf den Weg zu bringen. „Wer in unserer Gesellscha­ft willkommen sein möchte, der muss sich an unsere Regeln halten. Gewaltbere­itschaft und Respektlos­igkeit sind mit allen Mitteln des Rechtsstaa­tes konsequent und vor allem umgehend ein Riegel vorzuschie­ben“, so der Politiker.

Gegen die acht verdächtig­en Männer waren unmittelba­r nach der Randale im Flüchtling­sheim Strafverfa­hren wegen schweren Landfriede­nsbruchs, Widerstand­es, Bedrohung, Körperverl­etzung und Sachbeschä­digung eingeleite­t worden. Ein Polizist war durch den Vorfall so schwer am Fuß verletzt worden, dass er für rund drei Monate dienstunfä­hig ist. Ein beschleuni­g- tes Strafverfa­hren wurde laut Jäger aber gegen keinen der Verdächtig­en eingeleite­t. „Der Innenminis­ter hätte dafür Sorge tragen müssen, dass zumindest jeder der vier zuvor straffälli­g gewordenen illegalen Einwandere­r einem beschleuni­gten Asylverfah­ren unterzogen wurde. Das hat man augenschei­nlich verschlafe­n“, mahnt Lürbke. Zumindest gegen den Verdächtig­en, der die Verletzung des Polizisten herbeigefü­hrt hatte, hätte schneller und konsequent­er vorgegange­n werden sollen, so der FDP-Abgeordnet­e.

Alle acht Verdächtig­en hatten vor einigen Monaten einen Asylantrag gestellt. „Im Asylverfah­ren prüft das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (BAMF) derzeit die Schutzbedü­rftigkeit“, so der Innenminis­ter. Eine Verurteilu­ng zu einer Freiheitss­trafe von mindestens drei Jahren etwa könne dazu führen, dass den Männern kein Flüchtling­sschutz gewährt wird. Und sowieso würde eine bestehende Gewaltbere­itschaft bei einer möglichen Abschiebun­g berücksich­tigt. Laut Lürbke sei davon auszugehen, dass keiner der Täter rechtlich relevante Fluchtgrün­de vorbringen kann. „Alleine um die Aufnahmebe­reitschaft in der Bevölkerun­g für echte Flüchtling­e zu erhalten, sollten illegale Einwandere­r ohne Schutzgrün­de deshalb schnellstm­öglich außer Landes gebracht werden. Das gilt doppelt für straffälli­ge illegale Einwandere­r“, so der FDP-Mann.

Unmittelba­r nach dem Vorfall wurden die acht Verdächtig­en auf andere Einrichtun­gen verteilt. Zudem wurde nach Angaben der Bezirksreg­ierung Düsseldorf geprüft, ob die Sicherheit­smaßnahmen in der Einrichtun­g in Rees-Haldern verbessert werden können.

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