Rheinische Post Krefeld Kempen

EXOTENGART­EN

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Mediterran­e Oase

DORMAGEN (emy) Bei Familie Hoheisel in Dormagen (Rhein-Kreis Neuss) wachsen die dicksten Tomaten. Zumindest bringen die Früchte ihrer Pflanzen jedes Jahr ein ordentlich­es Gewicht auf die Waage: Rund ein Kilogramm sei normal, sagt Mutter Milena. Die bislang größte Tomate der Familie lag sogar bei 1,5 Kilogramm.

Milena und ihr Mann Andreas haben für die Tomatenpfl­anzen hinter dem Haus eine Art Carport gebaut. Das Dach lässt Sonnenstra­hlen durch, hält aber den Regen ab. „Als HAAN (emy) Wenn Andre Claus in seinen Garten geht, fühlt er sich wie am Mittelmeer. Dann sieht er um sich herum Yuccas, Agaven, Palmen und Kakteen. Auf etwa 500 Quadratmet­ern hat sich der 49-Jährige rund um sein Haus in Haan im Kreis Mettmann einen Exotengart­en angelegt. Grüne Rasenfläch­en, akkurate Beete oder gerade Linien sucht der Besucher bei ihm vergeblich.

Schon als Kind hat Claus während der Urlaube die Landschaft in Südeuropa besser gefallen als in der Heimat. Vor 20 Jahren fing er an, sich eine mediterran­e Oase im eigenen Garten anzulegen. Die sei alles andere als trist, sagt er: „Es wirkt wie in Spanien.“Jetzt im Frühjahr fangen die Kakteen an zu blühen – in pink, gelb und tiefrot etwa. „Dafür müssen sie im Winter draußen im Kalten gestanden haben“, sagt Claus. „In der Wärme des Wohnzimmer­s setzen sie keine Blüten an.“

Durch Ableger und Samen hat Claus die meisten seiner Pflanzen selbst gezogen und kultiviert. Damit

Carport für die Pflanzen

wir das noch nicht hatten, sind mir die Pflanzen immer kaputtgega­ngen“, sagt Milena Hoheisel. Sie warnt davor, die Tomaten zu viel zu wässern. „Dann wachsen sie zwar schneller, aber werden auch häufiger krank“, sagt sie. Derzeit gießt sie die Pflanzen nur etwa zweimal in der Woche.

Im Februar setzt sie die Samen ihrer größten Tomaten aus dem Vorjahr in die Erde und stellt sie erst einmal auf die Fensterban­k. Im März oder April düngt sie den Boden unter dem Carport mit Pferdemist. „Das ist das beste Düngemitte­l“, sagt die Hobby-Gärtnerin. „Aber nur einmal, sonst verbrennen die Pflanzen.“Im Mai sind sie so groß (etwa 25 Zentimeter), dass Milena Hoheisel sie im Garten auspflanzt. Etwa 60 bis 90 Pflanzen habe sie jedes jahr, schätzt die 40Jährige, die schon als Kind in ihrer Heimat Bulgarien Gemüse im Garten anbaute. Danach lässt sie die jungen Tomatenpfl­anzen in Ruhe wachsen. „Ich mache nur das Nötigste.“Meist würden die Pflanzen bis zu zwei Meter groß, die Stengel sind dann dick wie ein Daumen.

Die Fleischtom­aten erntet die Familie, wenn sie „schön rot“sind – möglichst dann, wenn man sie auch essen möchte. „Wenn sie länger als zwei Tage liegen, werden sie matschig“, sagt Milena Hoheisel. sie auch den Winter durchstehe­n, hat er um einige der Palmen Verschläge gebaut. Anderen macht der deutsche Winter nichts aus, etwa der chinesisch­en Hanfpalme. „Die stammt aus dem Himalaya und kann Kälte bis zu minus 17 Grad ertragen“, sagt Claus. Empfindlic­here Palmen schützt der Schneider für Lederbekle­idung beispielsw­eise mit Noppenfoli­e. Und wenn sogar das nicht reicht, hat er bei Frost auch schon mal die Weihnachts­beleuchtun­g um die Pflanzen gewickelt. „Die wärmt“, sagt er.

Daneben hat Claus auch noch ein etwa 16 Quadratmet­er großes Kältehaus. Die Wände und die Decken bestehen fast ausschließ­lich aus Glas. Darin überwinter­n beispielsw­eise einige Kakteen und Yuccas. Der Hobby-Gärtner rät, mediterran­e Pflanzen so zu stellen, dass sie viel Sonne bekommen. Außerdem sei es wichtig, Substrat zu verwenden, damit überschüss­iges Regenwasse­r gut ablaufen kann. „Sonst faulen sie von unten weg“, sagt Claus.

Der ganze Garten duftet

HAAN (emy) Als Helga Götzenberg­er ihre Liebe für den Garten entdeckte, standen auf dem 1500 Quadratmet­er großen Grundstück hinter ihrem Haus fast nur Bäume. „Reichlich Eichen“, sagt die 72Jährige. 45 Jahre ist das her. Etliche ließ sie entfernen, ein paar stehen noch immer. Doch inzwischen prägt ihren Garten in Haan (Kreis Mettmann) eine andere Pflanze: die Rose.

Götzenberg­ers Garten ist bunt, vielfältig. Es gibt ein paar Wege und Hecken zur Struktur, viel Buchs, sonst aber lässt die Rentnerin in „geordneter Unordnung“wachsen, was sich dort zeigt: Krokusse und Osterglock­en. „Auch mal Unkraut“, sagt Götzenberg­er. Dazwischen wachsen die Rosen. Rund 130 Stöcke, schätzt die 72-Jährige. Am liebsten sind ihr die historisch­en Arten, das Himmelsaug­e etwa, die Russeliana und die Complicata. „Sie sind unempfindl­icher und pflegeleic­hter als die neuen Arten“, sagt Götzenberg­er.

Während sie die modernen Rosen schneidet, wenn sie verblüht sind, lässt sie die historisch­en Rosen bis zum Frühjahr in Ruhe. Dann düngt sie den Boden mit Kompost. Im Juni schließlic­h steht alles in voller Blüte. „Der ganze Garten duftet dann nach Rosen“, sagt Götzenberg­er.

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FOTO: ANNE ORTHEN Andreas Hoheisel mit seinen jungen Tomatenpfl­anzen.
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