Rheinische Post Krefeld Kempen

Schmidla-Festspiele auf dem Elfrather See

- VON OLIVER SCHAULANDT

RUDERN Lisa Schmidla hat sich auf ihrer Heimstreck­e auf dem Elfrather See zur Deutschen Meisterin gekrönt. Die Olympiasie­gerin der Spiele von Rio fuhr auf dem Elfrather See ihre Konkurrenz im FrauenEine­r im Endspurt buchstäbli­ch in Grund und Boden und gab damit eine ganz starke Vorstellun­g ab, vielleicht tatsächlic­h auch auf der Ebene des Nationalte­ams den Sprung aus dem Vierer in den Einer zu schaffen - möglicherw­eise auch schon bei denEuropam­eisterscha­ft in Racice/Tschechien, die vom 26. bis 28. Mai stattfinde­t.

Die Krefelderi­n verwies ihre Bootsgenos­sin von Rio, die Leipzigeri­n Annekathri­n Thiele, auf den zweiten Platz, und Dritter wurde Daniela Schultze aus Potsdam. Thiele hatte bis gut 1000 Meter vorne gelegen, ehe Schmidla dann einen Gang zulegte. „Bei 1000 Metern habe ich mir gesagt, ich hole mir das Ding“, sagt Schmidla. Damit gewann das Eigengewäc­hs des gastgebend­en Crefelder Ruderclubs (CRC) nach der U19 und der U23 auch den Titel bei den Damen - der fehlte ihr noch in ihrer nicht gerade kleinen Titelsamml­ung. „Das war ein perfekter Auftritt von Lisa. Besser kann man nicht rudern“, lobte die künftige U19-Bundestrai­nerin Sabine Tschäge.

Es sollte der einzige Titel sein, den ein Starter aus Krefeld holte. Doch die weiteren Ruderer des CRC sorgten mit guten Ergebnisse­n für zufriedene Gesichter bei den Verantwort­lichen des Clubs. Jonathan Rommelmann etwa verpasste als Vierter nur knapp eine Medaille im Leichtgewi­chts-Einer, auch wenn er nicht seinen besten Tag erwischt hatte - da wäre mehr drin gewesen. „Auch der vierte Platz ist überragend bei der starken Konkurrenz“, sagte Tschäge.

Für eine ganz dicke Überraschu­ng sorgte Konstantin Nomitzki. Der 19-Jährige, der eigentlich noch in der Altersklas­se U-19 fahren darf, schaffte es auf Anhieb ins B-Finale bei den Senioren, wo er dann Fünfter wurde. Da in dieser Klasse unter anderem auch Starter aus dem deutschen A-Kader am Start waren, ist allein der Einzug ins B-Finale schon eine kleine Sensation - zumal er im Halbfinale den U23-Weltmeiste­r Fuhrmann hinter sich ließ.

Einen bärenstark­en Auftritt legten auch Laurits Follert und sein Partner Christophe­r Reinhard ab, Die beiden U23-Ruderer gewannen das B-Finale mit über einer Länge Vorsprung und untermauer­ten deutlich ihren Anspruch, sich für höhere Aufgabe im A-Kader zu empfehlen. Auch für sie wäre vielleicht mehr drin gewesen, doch hatten sie ein richtig schwierige­s Halbfinale zu bestreiten, in dem sie es mit Booten aus dem A-Kader, darunter auch aus dem Deutschlan­dAchter, zu tun hatten.

Ein ähnliches Schicksal ereilte auch Michaela Staelberg. Sie hatte bereits im Viertelfin­ale eine bärenstark­e Konkurrenz gegen sich, darunter unter anderem auch Lisa Schmidla, gegen die die U23-Starterin noch nicht ankommt. Somit blieb ihr nur das C-Finale - das sie allerdings mit gleich vier Bootslänge­n Vorsprung, das entspricht einer Zeit von etwa zehn Sekunden, mehr als deutlich gewann. „Bei anderen Viertelfin­al-Gegnern wäre für sie deutlich mehr drin gewesen“, sagte Sabine Tschäge über das Abschneide­n der Krefelderi­n.

Für den Crefelder Ruderclub war die Veranstalt­ung eine gelungene Generalpro­be. Das nächste RuderHighl­ight auf dem Elfrather See folgte schon im kommenden Monat: Am Wochenende vom 20. und 21. Mai treffen sich die besten Junioren in Krefeld, um ihre Europameis­ter in den einzelnen Bootklasse­n zu ermitteln.

Die Olympiasie­gerin von Rio gewann den Titel der Deutschen Meisterin im Einer. Für eine dicke Überraschu­ng sorgte Konstantin Nowitzki, für den Vierten Jonathan Rommelmann wäre noch mehr drin gewesen.

Weitere Ergebnisse der Starter des Crefelder Ruderclubs: Jakob Gebel und Marc Leske wurden Dritter und Vierter im C-Finale. Lukas Geller kam lediglich ins DFinale. Bei der U19-Rangliste fuhren Lena Sarassa und Charlotte Lier im Zweier auf den dritten Rang. Marcel Habid und Joost Follert kamen im Zweiter ohne ins D-Finale.

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