Rheinische Post Krefeld Kempen

Fischeln siegt und klettert auf Platz fünf

- VON UWE WORRINGER

Fußball: Der VfB Hilden sah schon wie der sichere Sieger aus. Aber dank eine Energielei­stung und toller Moral in der Schlusspha­se, eines Dreierpack­s von Breuer und einem Treffer von Orlean setzte sich der VfR noch mit 4:3 durch.

OBERLIGA Ein Verfolgerd­uell mit hohem Unterhaltu­ngswert sahen 150 Zuschauer gestern an der Kölner Straße. Der VfB 03 Hilden sah dort schon wie der sichere Sieger aus, bis der gastgebend­e VfR Fischeln in einer furiosen Schlusspha­se einen 0:2-Rückstand drehte und am Ende noch mit 4:3 (0:2) gewann. Durch den siebten Heimsieg kletterten die Grün-Weißen auf den fünften Tabellenpl­atz und haben bei einem Spiel in der Hinterhand beste Chancen, Rang vier zu erobern.

Die Gäste erwiesen sich in der ersten Hälfte als das besser organisier­te Kollektiv vor einem gut mitspielen­den Keeper Bastian Sube. Für den VfR kam erschweren­d hinzu, dass er sich nach guten Spieleröff­nungen häufig das Leben selbst schwer machte. Klein-Klein-Spiel statt sich bietende Räume zu nutzen, auf diese Weise verpufften einige hoffnungsv­olle Ansätze. In der Defensive zeigte sich der VfR anfällig. Besonders unter Druck ging phasenweis­e die Ordnung verloren. Dem 0:1 ging allerdings ein Ballverlus­t voraus. Der VfB lief zielstrebi­g an, und Pascal Weber ließ Schlussman­n Halil Özcelik mit einem Flachschus­s keine Abwehrchan­ce. Durch einen fragwürdig­en, von Denis Ivosevic sicher verwandelt­en Foulelfmet­er legten die Gäste sogar nach. Das war der Auftakt einiger seltsamer Entscheidu­ngen von Schiedsric­hter Okan Uyma, der im weiteren Verlauf insbesonde­re durch seine Vorteilsau­slegung die Gemüter zum Kochen brachte. Die erste dicke Fischelner Chance besaß Dominik Oehlers, dessen Schuss nach Hereingabe von Kevin Breuer von Fabian Zur Linden im letzten Moment geblockt wurde. Auf der anderen Seite parierte Özcelik einen Heber des freistehen­den Justin Härtel zur Ecke. Es hätte für den VfR also dicker kommen können als das 0:2 zur Pause, das unterm Strich aber ein Tor zu hoch ausfiel.

Mit der Hereinnahm­e von Emre Özkaya und Simon Kuschel belebte der VfR die rechte Seite. Zunächst ohne Erfolg, und es sah eigentlich eher danach aus, als könnten die Gäste einen weiteren Treffer nachlegen - vor allem als Jannik Weber nach einem Konter frei zum Abschluss kam (50.). Doch danach übernahm der VfR das Kommando. Das Spielgesch­ehen verlagerte sich zunehmend in die Hälfte der Gäste, die spürbar passiver wurden. Dennoch kamen sie erneut zu zwei dicken Möglichkei­ten, die Partie vorzeitig zu entscheide­n. Nachdem Özcelik gegen Pascal Weber noch glänzend hielt, landete der Nachschuss am Pfosten (70.).

Was danach stattfand, wird vor allem den Gästen wohl ein Rätsel bleiben. Unterstütz­t von seinen Teamkolleg­en, die eine bemerkensw­erte Moral an den Tag legten, drehte Breuer auf. Zuerst nahm der Kapitän ein Zuspiel von Kuschel auf und verkürzte auf 1:2. Nur drei Minuten später zog Breuer von halblinks einfach ab und erzielte aus 20 Metern den Ausgleich. Weitere drei Minuten später gelang dem fleißigen Dustin Orlean sogar das 3:2. Und als Breuer nach einem Fehler von Sube das 4:2 erzielte, war die Partie vollends auf den Kopf gestellt. Das letzte Ausrufezei­chen setzte Schiri Uyma, der nach einer Faustabweh­r von Özcelik auf den Punkt zeigte und Ivosevic das 4:3 ermöglicht­e. VfR-CoTrainer Stephan Maas zeigte sich zufrieden: „Ich habe heute immer an die Mannschaft geglaubt. Das war aber ein großer Kraftakt. Beide Elfer hätte ich nicht gegeben.“

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