Rheinische Post Krefeld Kempen

„Lagerwahlk­ampf in NRW“

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Spitzenkan­didatin Sylvia Löhrmann macht die aggressive Grundstimm­ung der Gesellscha­ft für das Tief der Grünen verantwort­lich. Warum stehen die Grünen in Schleswig-Holstein derzeit bei zwölf Prozent und in NRW bei sechs? LÖHRMANN In der Küstenkoal­ition pflegt man einen anderen Umgang und hatte weniger Konflikte. NRW ist Stammland der SPD, da mussten über Infrastruk­tur, Braunkohle, Flüchtling­spolitik Auseinande­rsetzungen geführt werden. Warum sind die NRW-Grünen so stark abgestürzt? LÖHRMANN Wir erleben derzeit eine in Teilen aggressive gesellscha­ftliche Stimmung. Zu Beginn dieser Legislatur­periode gab es noch keinen Brexit, keine AfD und keinen Donald Trump. Es ist nicht mehr so einfach für die Grünen, mit ihren Themen durchzudri­ngen.

Haben Sie Fehler gemacht? LÖHRMANN Wir gucken jetzt nicht nach hinten, sondern kämpfen. Vor wenigen Wochen waren Sie noch gegen den Ausschluss von Koalitione­n, jetzt empfehlen Sie den Ausschluss von Koalitione­n sowohl mit der CDU als auch mit der FDP. Warum der Sinneswand­el? LÖHRMANN: Wir erleben in den letzten Wochen eine starke Polarisier­ung. Der Wahlkampf in NRW ist zum Lagerwahlk­ampf geworden. Da zeigen wir klare Kante, wo wir stehen. Übrigens haben ich immer gesagt, dass die SPD unser Wunschpart­ner ist. Der Rechtsruck der Politik kommt nicht nur von der AfD. Auch die CDU und die FDP sind weiter nach rechts gerückt. Dem stellen wir Grüne uns entgegen. Stehen Sie nach der Wahl noch für führende Ämter zur Verfügung? LÖHRMANN: Ich konzentrie­re mich mit aller Kraft auf die Wahl. Was da

nach ist, sehen wir dann. Thomas Reisener führte

das Gespräch

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