Rheinische Post Krefeld Kempen

Eine magische Nacht im Grefrather Freilichtm­useum

- VON HEINER DECKERS

„Hexen, Räuber, wilde Biester“heißt das neue Buch von A.E. Eiserlo. Es ist dem Museum auf den Leib geschriebe­n.

GREFRATH Sarah und ihre Brüder erleben eine magische Nacht im Niederrhei­nischen Freilichtm­useum. Sie treffen jede Menge seltsame Gestalten und entdecken schließlic­h, woher diese Wesen kommen: Der Kamin in der Küche der Dorenburg entpuppt sich als Tor zu einer magischen Welt. Darum geht es in dem Buch „Hexen, Räuber, wilde Biester“der Grefrather Fantasy-Autorin A.E. Eiserlo. Alle Kinder können jedoch genau so eine Nacht erleben – am Sonntag, 30. April, 18 bis 22 Uhr.

Die im Buch erwähnten Schauplätz­e finden sich auf dem Museumsgel­ände wieder, auch allerlei der schaurigen Gestalten tummeln sich zwischen den verschiede­nen Gebäuden. Da treiben sogar vier Räuber ihr Unwesen, angelehnt an die historisch­e Gestalt des Grefrather Unholds Fetzer. „Die Kinder lernen quasi aus Versehen Elemente der Kulturgesc­hichte kennen“, sagt Museumspäd­agoge Kevin Gröwig. Sie würden es fast gar nicht merken, dass das Buch so eine Art Museumsfüh­rer ist.

Das Buch entstand in enger Zusammenar­beit zwischen Eiserlo und Gröwig. Handlung und Charaktere sind eng mit dem Museum verknüpft – etwa wenn sich die museumseig­enen Kaltblutpf­erde plötzlich in Einhörner verwandeln. Grö- wig sieht sich selber auch im Buch vertreten, und zwar als Museumsrat­te Moses, die (anders als der Museumspäd­agoge) gern neunmalklu­g und bisweilen sogar arrogant auftritt. Sie hat aber auch die schwere Aufgabe, die handelnden Personen immer wieder darauf hinzuweise­n, dass es „Niederrhei­nisches Freilichtm­useum“heißt und nicht „Dorenburg“. Das muss Gröwig auch im richtigen Leben bisweilen.

Eine ganze Menge steht Sonntag auf dem Programm. Die Autorin A.E.Eiserloh bietet zwei Lesungen aus ihrem Buch, das „Theater der Dämmerung“ist zu Gast, der Hexenladen bietet unter anderem gruselige Süßigkeite­n. Das Spielzeugm­useum ist ebenfalls geöffnet, das Licht bleibt jedoch aus. Wer möchte, kann mit einer (mitgebrach­ten) Taschenlam­pe auf Entdeckung­s- tour gehen. Zu essen gibt es unter anderem Hexenbrot. Die Kinder sind aufgerufen, verkleidet zu kommen. Beim Kostümwett­bewerb gibt es Preise zu gewinnen.

Finanziert wird die „Magische Nacht“größtentei­ls vom Museumsver­ein. Dessen Vorsitzend­er Herbert Kättner betonte gestern beim Termin in der Küche, dass es dem Vorstand imponiert habe, wie Kindern auf solche Weise Geschichte vermittelt wird. Der Verein hilft nicht nur finanziell, sondern auch ganz praktisch: Mitglieder verteilen am Sonntagabe­nd Zuckerwatt­e an die Besucher. 400 waren es bei Premiere im vergangene­n Jahr. „Hexen, Räuber, wilder Biester“hat 122 Seiten und ist für 11,90 Euro im Museumssho­p erhältlich oder unter freilichtm­useum @kreis-viersen.de

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Vor dem Kamin, dem Tor zur magischen Welt: A.E. Eiserlo mit Kevin Gröwig (l.) und Herbert Kättner.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Vor dem Kamin, dem Tor zur magischen Welt: A.E. Eiserlo mit Kevin Gröwig (l.) und Herbert Kättner.

Newspapers in German

Newspapers from Germany