Rheinische Post Krefeld Kempen

Grüne verleihen Steckenpfe­rd an Klaus-Peter Hufer

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Der Kempener Wissenscha­ftler und Buchautor macht sich seit Jahren gegen jede Art von Ausgrenzun­g stark.

KEMPEN Das Steckenpfe­rd, der Wanderprei­s der Kempen Grünen, hat seinen zeitweilig­en Besitzer gewechselt. Mit dem hölzernen Steckenpfe­rd werden Menschen für ihr besonderes ehrenamtli­ches und bürgerscha­ftliches Engagement geehrt. Für dieses Jahr erhielt gestern Professor Dr. Klaus-Peter Hufer diese Auszeichnu­ng.

In seiner streckenwe­ise sehr humorvolle­n Dankesrede wies der Kempener Wissenscha­ftler und Buchautor darauf hin, dass dies nun schon das zweite Steckenpfe­rd in seinem Leben sei. Das erste bekam der kleine Klaus-Peter mit vier Jahren. Dann beschrieb er seinen Weg zum engagierte­n Kampf gegen jede Art von Ausgrenzun­g, egal ob aus rassistisc­hen Gründen oder der Ablehnung bestimmter Gruppen, die einfach nicht in das Weltbild mancher Menschen passen. Hufer, der viele Jahre Fachbereic­hsleiter bei der Kreisvolks­hochschule war und auch dort seinen Standpunkt der Offenheit und Toleranz mehrfach vehement vertreten hatte, mahnte eindringli­ch, sich gegen Ausgrenzun­g zu wehren. Egal, ob sie in offenen Angriffen oder wie heutzutage in der Anonymität der sozialen Netzwerke stattfinde­t. Der rechte Rand der Gesellscha­ft sei facettenre­icher geworden. Entstanden ist aus seiner Beschäftig­ung mit dem Thema nicht nur ein Buch mit Argumentat­ionshilfen gegen gängige Stammtisch­parolen. Darüber hi- naus hat er ein Schulungsp­rogramm entwickelt. Damit wurden inzwischen Hunderte von Vermittler­n in Deutschlan­d und anderen Ländern geschult. Bei seiner Arbeit hat Hufer nie den Konflikt gescheut. Auch wenn das dazu geführt hat, dass er bei Vorträgen manches Mal unter Polizeisch­utz steht oder die Veranstalt­er vorsichtsh­alber Sicherheit­sdienste engagieren.

Alexa Bernards-Niermann von den Grünen zeichnete in ihrer Laudatio Stationen von Hufers Leben und Arbeit nach. Hufer selbst gab seinen Zuhörer noch einen für ihn typischen mutigen Satz mit auf den Weg: Wir alle hätten das Privileg, wählen zu dürfen. Dafür gebe es fünf große Parteien. „Wir brauchen keine Alternativ­e für Deutschlan­d.”

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