Rheinische Post Krefeld Kempen
Müll am Berufskolleg: Schiefner fordert schnelles Handeln
Der SPD-Bundestagsabgeordnete macht in Brief an Bürgermeister Rübo Druck. RP-Anfrage an die Stadt ist bislang unbeantwortet.
KEMPEN Die betroffenen Anwohner sind froh, dass sich jetzt auch die Politik für ihr Anliegen interessiert. Beim Gespräch mit Vertretern aus der Politik am Freitag vor einer Woche haben Anwohner der Terwelpstraße und der Von-SaarwerdenStraße ihr Problem mit dem vermüllten Umfeld des Rhein-MaasBerufskollegs geschildert. Vertreter des Kempener Stadtrates und des Kreistages sicherten ihre Unterstützung zu. „Das ist schon mal ein wichtiger Schritt nach vorn. Vielleicht gibt es ja doch eine Lösung des Problems, das uns Anwohner bereits seit Jahren belastet“, sagt Gert Udtke, betroffener Anwohner der Von-Saarwerden-Straße im Gespräch mit der Rheinischen Post.
Wie mehrfach berichtet, vermüllen Schüler des Kempener Berufskollegs das Umfeld der Schule, wenn sie sich dort in den Pausen aufhalten, Snacks essen und rauchen. Die Stadt Kempen ließ zwar nach den neuerlichen Beschwerden der Anwohner Ende März einen Abfalleimer aufstellen, glänzt aber ansonsten in Untätigkeit. Eine Grundreinigung des Bürgersteigs an der Terwelpstraße fand bisher nicht statt. Noch immer wimmelt es dort von Hunderten von Zigarettenkippen und fest getretenen Kaugum- mis. Eine Anfrage der Rheinischen Post bei der Stadtverwaltung – bereits vor Wochen am 31. März gestellt – blieb bislang unbeantwortet.
Druck macht jetzt auch der Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner. Der SPD-Politiker aus Kempen konnte wegen Terminen in Berlin nicht an dem Gespräch mit den Anwohnern am vorigen Freitag teilnehmen. Er hat aber am Mittwoch einen Brief an Bürgermeister Volker Rübo geschickt und ihn zum dringenden Handeln aufgefordert. Die alleinige Verantwortung dem Kreis als Schulträger zuzuweisen, sei nicht akzeptabel, weil das Problem im öffentlichen städtischen Straßenraum auftrete. Bürger hätten wenig Verständnis dafür, „dass sich – statt Missstände zu beseitigen – Kommunalbehörden vorrangig damit beschäftigen, Zuständigkeiten hin und her zu schieben. So kann leider auch der Eindruck entstehen, dass beispielsweise die städtische Ordnungsbehörde ihre Aufgabe sträflich vernachlässigt und das bereits seit mehreren Jahren“, so Schiefner. Es stelle sich die Frage, warum die zuständigen Stellen der Stadt in Abstimmung mit der Polizei nicht regelmäßig in den Schulpausen vor Ort Präsenz zeigten. Stadt und Kreis als Schulträger sowie Schulleitung sollten bei solchen Kontrollen gemeinsam auf die Schüler, die das Problem verursachen, einwirken. Schiefner fordert vom Bürgermeister „schnelles Handeln“ein – „nicht zuletzt um zu verhindern, dass ein gravierender Vertrauensverlust in die Behörden bei den Bewohnern im Quartier um das Berufskolleg einstellt“.