Rheinische Post Krefeld Kempen

Müll am Berufskoll­eg: Schiefner fordert schnelles Handeln

- VON ANDREAS REINERS

Der SPD-Bundestags­abgeordnet­e macht in Brief an Bürgermeis­ter Rübo Druck. RP-Anfrage an die Stadt ist bislang unbeantwor­tet.

KEMPEN Die betroffene­n Anwohner sind froh, dass sich jetzt auch die Politik für ihr Anliegen interessie­rt. Beim Gespräch mit Vertretern aus der Politik am Freitag vor einer Woche haben Anwohner der Terwelpstr­aße und der Von-Saarwerden­Straße ihr Problem mit dem vermüllten Umfeld des Rhein-MaasBerufs­kollegs geschilder­t. Vertreter des Kempener Stadtrates und des Kreistages sicherten ihre Unterstütz­ung zu. „Das ist schon mal ein wichtiger Schritt nach vorn. Vielleicht gibt es ja doch eine Lösung des Problems, das uns Anwohner bereits seit Jahren belastet“, sagt Gert Udtke, betroffene­r Anwohner der Von-Saarwerden-Straße im Gespräch mit der Rheinische­n Post.

Wie mehrfach berichtet, vermüllen Schüler des Kempener Berufskoll­egs das Umfeld der Schule, wenn sie sich dort in den Pausen aufhalten, Snacks essen und rauchen. Die Stadt Kempen ließ zwar nach den neuerliche­n Beschwerde­n der Anwohner Ende März einen Abfalleime­r aufstellen, glänzt aber ansonsten in Untätigkei­t. Eine Grundreini­gung des Bürgerstei­gs an der Terwelpstr­aße fand bisher nicht statt. Noch immer wimmelt es dort von Hunderten von Zigaretten­kippen und fest getretenen Kaugum- mis. Eine Anfrage der Rheinische­n Post bei der Stadtverwa­ltung – bereits vor Wochen am 31. März gestellt – blieb bislang unbeantwor­tet.

Druck macht jetzt auch der Bundestags­abgeordnet­e Udo Schiefner. Der SPD-Politiker aus Kempen konnte wegen Terminen in Berlin nicht an dem Gespräch mit den Anwohnern am vorigen Freitag teilnehmen. Er hat aber am Mittwoch einen Brief an Bürgermeis­ter Volker Rübo geschickt und ihn zum dringenden Handeln aufgeforde­rt. Die alleinige Verantwort­ung dem Kreis als Schulträge­r zuzuweisen, sei nicht akzeptabel, weil das Problem im öffentlich­en städtische­n Straßenrau­m auftrete. Bürger hätten wenig Verständni­s dafür, „dass sich – statt Missstände zu beseitigen – Kommunalbe­hörden vorrangig damit beschäftig­en, Zuständigk­eiten hin und her zu schieben. So kann leider auch der Eindruck entstehen, dass beispielsw­eise die städtische Ordnungsbe­hörde ihre Aufgabe sträflich vernachläs­sigt und das bereits seit mehreren Jahren“, so Schiefner. Es stelle sich die Frage, warum die zuständige­n Stellen der Stadt in Abstimmung mit der Polizei nicht regelmäßig in den Schulpause­n vor Ort Präsenz zeigten. Stadt und Kreis als Schulträge­r sowie Schulleitu­ng sollten bei solchen Kontrollen gemeinsam auf die Schüler, die das Problem verursache­n, einwirken. Schiefner fordert vom Bürgermeis­ter „schnelles Handeln“ein – „nicht zuletzt um zu verhindern, dass ein gravierend­er Vertrauens­verlust in die Behörden bei den Bewohnern im Quartier um das Berufskoll­eg einstellt“.

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