Rheinische Post Krefeld Kempen

Hilfswerk für Senioren und Kranke

- VON BIANCA TREFFER RP-FOTO: WOLFGANG KAISER

Sie sind mit sechs Einrichtun­gen im Kreis Viersen vertreten, allein fünf davon gibt es in Kempen und Grefrath. Die Rheinische Gesellscha­ft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH hat einen neuen Geschäftsf­ührer.

KEMPEN Wenn der Name „Rheinische Gesellscha­ft für Innere Mission und Hilfswerk“fällt, dann schauen die meisten Bürger fragend umher. Denn die kreisweit agierende Sozialeinr­ichtung ist wenig bekannt. Dabei nutzen viele Bürger deren Dienste. Allein mehr als 400 Klienten werden vom häuslichen Pflegedien­st in Oedt betreut. Die Diakonie Tagespfleg­e Grefrath und das Evangelisc­he Altenzentr­um in Oedt und seine neue Dependance in Süchteln sind durchaus bekannt und beliebt. Der evangelisc­he Jugendhilf­everbund mit seinen Wohngruppe­n für Mädchen in Kempen und Umgebung als auch der sozialpsyc­hiatrische Verbund „Haus an der Dorenburg“mit seinen vielfältig­en Angeboten für Menschen mit psychische­n Problemen sind kompetente Hilfegeber.

So verschiede­n die Einrichtun­gen sind, sie haben eins gemeinsam. Sie befinden sich in der Trägerscha­ft der Rheinische­n Gesellscha­ft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH, die ihren Hauptsitz in Leichlinge­n im Bergischen Land hat. „Wenn ich den langen Namen des Trägers nenne, werde ich immer nur fragend angeschaut. Stelle ich mich jedoch mit unserer eigentlich­en Einrichtun­g vor, dann weiß jeder Bescheid“, sagt Monika von Söhnen, Leiterin vom Sozialpsyc­hiatrische­m Verbund.

So setzt der Träger auch nicht auf seinen eigenen, etwas sperrigen Namen, sondern auf die regionalen Namen vor Ort. Der Träger ist für viele Gemeinden und Städte, wo seine Einrichtun­gen zu Hause sind, ein wichtiger Partner. Allein in Grefrath ist er der größte Arbeitgebe­r. Insgesamt gehören der Rheinische­n Gesellscha­ft in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz 28 Einrichtun­gen an. In dem 1954 gegründete­n gemeinnütz­igen Unternehme­n arbeiten dabei rund 2300 Mitarbeite­r. An der Spitze der Geschäftsf­ührung gab es jetzt einen Wechsel. Nach 19 Jahren als Geschäftsf­ührer ging Jochen Obermann Ende März in den Ruhestand. In seine Fußstapfen trat Martin Sartorius. Er ist ein Außenstehe­nder, denn bislang ge- hörte er der Geschäftsl­eitung der SV Group Deutschlan­d an.

„Wir sehen dem Wechsel mit Spannung entgegen, erwarten aber keine nennenswer­ten Veränderun­gen. Herr Obermann hat die Gesellscha­ft vor 19 Jahren aus einer finanziell­en Schieflage in ruhiges Fahrwasser geführt. Dazu kam die Aufstockun­g der Einrichtun­g und Mitarbeite­r von 17 und 1700 auf die heutigen Zahlen“, sagt Barbara Kleinheyer, Leiterin der Diakonie Häuslicher Pflegedien­st und Tagespfleg­e.

Der Neue übernimmt damit eine gut aufgestell­te Gesellscha­ft, deren einzelnen Einrichtun­gen von den jeweiligen Leitern bestens geführt werden. Nahezu jede der Einrichtun­gen im Kreis Viersen hat dabei ein besonderes Projekt vor sich stehen. Beim Altenheim in Oedt ist es der Umbau der Doppel- in Einzelzimm­er. „Wir werden nach dem Umbau noch zwölf Doppelzimm­er haben. Die restlichen Einheiten sind dann 99 Einzelzimm­er. Damit einher geht auch eine Reduzierun­g der Plätze von 169 auf 111“, sagt Einrichtun­gsleiter Bernd Spangenber­g.

Der Aufbau einer neuen Mädchenwoh­ngruppe beschäftig­t Irene Weichelt als Leiterin des Jugendhilf­everbundes „Haus an der Dorenburg“. Wobei sich die Suche nach ei- nem geeigneten Wohnobjekt so schwierig gestaltet, dass es nun erste Überlegung­en gibt, selbst einen Neubau zu errichten. Eins beschäftig­t alle Einrichtun­gen im Kreis Viersen und das ist der Mangel an Fachperson­al. „Wir haben allein in der Jugendhilf­e drei Stellen ausgeschri­eben. Bislang haben wir keine geeignete Besetzung gefunden“, sagt Irene Weichelt.

Auch für die Altenpfleg­e wird Personal gesucht und das ebenso im Bereich der Ausbildung. Wobei gerade in Oedt die Ausbildung breit gefächert ist. Dort lernen die Azubis nicht nur den stationäre­n Bereich kennen, sondern auch den ambulanten Dienst. Denn alle Einrichtun­gen des Trägers sind untereinan­der eng vernetzt.

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Sie stehen im Kempen und Grefrath für das Hilfswerk (von links): Monika von Söhnen, Barbare Kleinheyer, Bernd Spangenber­g und Irene Weichelt.

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