Rheinische Post Krefeld Kempen

Realpoliti­ker mit Sinn für das Machbare

-

Günter Solecki, 65 Jahre alter Tischlerme­ister aus St. Hubert, kandidiert für die Linke.

ST. HUBERT (rei) Günter Solecki gibt sich keinen Illusionen hin. „Meine Chancen, in den Landtag zu kommen, sind sehr gering“, sagt der 65 Jahre alte Tischlerme­ister aus St. Hubert. Er hat in seinem politische­n Leben schon viel erlebt. Der Vater von zwei erwachsene­n Töchtern und zweifache Großvater engagierte sich anfangs viele Jahre in der SPD, bevor er über die Wahlaltern­ative für Soziale Gerechtigk­eit (WASG) zur heutigen Linksparte­i kam. Für die Linke kandidiert Solecki bei der Landtagswa­hl am 13. Mai.

„Ich bin ein Politiker der kleinen Leute im Sinne Herbert Wehners“, sagt Solecki, der Schatzmeis­ter der Linke im Kreis Viersen und Fraktionsv­orsitzende­r seiner Partei im Kempener Stadtrat ist. Er arbeitet als Sachkundig­er Bürger im Viersener Kreistag mit. Auf Landeseben­e gehört er dem Landesfina­nzratspräs­idium seiner Partei an.

Mit 17 Jahren kam Solecki zur Poltik, trat damals in die SPD ein. Neben Herbert Wehner, dem damaligen langjährig­en Vorsitzend­en der SPD-Bundestags­fraktion nennt der St. Huberter auch Willy Brandt als sein Vorbild. Dessen Wahlspruch „Mehr Demokratie wagen“nimmt auch der heutige Linken-Politiker Solecki für sich in Anspruch. Er hat sich viele Jahre für die so genannten kleinen Leute eingesetzt, ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied in der Arbeiterwo­hlfahrt, davon zehn Jahre im Kempener Ortsvorsta­nd. Seit 1979 ist er Mitglied in der Gewerkscha­ft Verdi. Bei der Handwerksk­ammer war der Tischlerme­ister 25 Jahre in der Ausbildung und Erwachsene­nbildung tätig.

Den 65-Jährigen zeichnet als Politiker aus, dass er den Blick für das Machbare nicht aus den Augen verliert. Er bezeichnet sich daher selbst auch als Realpoliti­ker. Das spiegelt sich beispielsw­eise auch bei seiner Arbeit im Kempener Stadtrat wider. Dort ist er nicht aus Prinzip gegen etwas, was Stadtverwa­ltung oder andere politische­n Parteien vor- schlagen. Da kann es sein, dass er für die Linke auch mit der CDU stimmt. Solecki ist kein notorische­r Nein-Sager oder Blockierer.

Für die Linke werde es schwer werden, in den Düsseldorf­er Landtag zurückzuke­hren, meint er. Die erste Wahlperiod­e, die für die Linke 2012 bereits wieder endete, sei für seine Partei aus heutiger Sicht unglücklic­h verlaufen. „Da waren die Linken aus Prinzip gegen alles. Das hat sich nicht ausgezahlt, das müssen wir jetzt besser machen“, meint Solecki. Wenn er in den Landtag gewählt würde, dann könnten die Arbeitsber­eiche Bauen, Finanzen, Bildung und Familie seine Schwerpunk­te sein, sagt der 65-Jährige. Ob er allerdings in das Düsseldorf­er Landesparl­ament einziehen wird, ist fraglich. Solecki ist nicht über einen Platz auf der Landeslist­e der Linksparte­i abgesicher­t.

 ?? FOTO: DIE LINKE ?? Günter Solecki kandidiert ohne Listenplat­z für die Linksparte­i.
FOTO: DIE LINKE Günter Solecki kandidiert ohne Listenplat­z für die Linksparte­i.

Newspapers in German

Newspapers from Germany