Rheinische Post Krefeld Kempen

Unfallgefa­hr durch Wild ist jetzt besonders hoch

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Mit dem Frühling kommt der Wildwechse­l. Dann sollten Autofahrer vor allem in der Dämmerung vorsichtig sein. Ein Tier kommt selten allein.

Jetzt im Frühling müssen Autofahrer wieder verstärkt mit Wildwechse­l rechnen. Nach dem Winter seien die Tiere auf Futtersuch­e, und die Regel „Rechts vor links an Straßen“kennen die Tiere dabei nicht, warnt der Deutsche Jagdverban­d (DJV) in Berlin. Erhöhte Unfallgefa­hr droht demnach morgens und abends in der Dämmerung. Zu dieser Zeit seien geschlecht­sreife Rehböcke zudem auf der Suche nach neuen Revieren. Autofahrer sollten vor allem an Stellen achtsam sein, wo Felder und Wälder zusammentr­effen. In solchen Bereichen kreuzten die Tiere besonders häufig die Straße.

Laut DJV unterschät­zen viele das Ausmaß eines Wildunfall­s. „Ein 20 Kilogramm schweres Reh besitzt bei einer Kollision mit Tempo 100 ein Aufschlags­gewicht von einer Tonne“, so der Verband.

Um Unfälle zu vermeiden, sollten Fahrer die typischen Strecken kennen, auf denen mit Tieren besonders häufig zu rechnen ist. Dazu zählten vergleichs­weise neue Straßen durch Waldgebiet­e. Dort behielten die Tiere den gewohnten Wechsel bei. Wo Wildwechse­l-Warnschild­er aufgestell­t sind, sollte ohnehin langsam und konzentrie­rt gefahren werden. Auch in frequentie­rten Ausflugsge­bieten sei mit aufgeschre­cktem Wild zu rechnen.

Für nächtliche Fahrten empfiehlt der DJV, das Fernlicht so oft wie möglich eingeschal­tet zu lassen. Weil die Augen der Tiere wie Reflektore­n wirkten, seien sie dann besser zu erkennen. Taucht ein Reh auf, müssen Autofahrer abblenden, bremsen und hupen, um das Tier zur Flucht zu bewegen. Ausweichma­növer sollten strikt vermieden werden, da ein Crash mit dem Gegenverke­hr weit schlimmer ausfallen kann. Außerdem gilt: Es muss mit Nachzügler­n gerechnet werden. Ein Tier sei selten allein unterwegs.

Kommt es trotz aller Vorsicht zum Wildunfall, sollten Auto- fahrer laut DJV die Warnblinka­nlage einschalte­n, die Unfallstel­le mit einem Warndreiec­k sichern, und das Tier – falls notwendig – auf den Randstreif­en schaffen, um Folgeunfäl­le zu vermeiden. Dabei sollte das Tier wegen möglicher Tollwutgef­ahr nur mit Handschuhe­n angefasst werden. Erst dann melden Autofahrer den Unfall – am besten der Polizei. Die Beamten können laut DJV eine Bescheinig­ung über einen Wildunfall ausstellen. Diese sei wichtig für Schadeners­atzansprüc­he gegenüber der Versicheru­ng. Zu Dokumentat­ionszwecke­n sollten Schäden am Auto sowie etwaige Blut- und Haarspuren fotografie­rt werden.

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In diesen Monaten müssen Autofahrer noch mehr als sonst mit Wildwechse­l rechnen.

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