Rheinische Post Krefeld Kempen

Start der Gartensais­on in Neersen: Der Blaue Schwede ist im Boden

- VON BIANCA TREFFER

Bürgermeis­ter Josef Heyes machte nicht nur den ersten Spatenstic­h. Er grub auch kräftig um, bevor es mit einem Gartenfest die neue Saison begann.

NEERSEN Sakko aus, Ärmel des weißen Hemdes hochkrempe­ln, Krawatte lockern und mit der dunklen Hose und den Schnürschu­hen auf den Acker, zum Spaten greifen und loslegen. Wenn die Scholle ruft, kann Josefs Heyes nicht nein sagen, dann zeigt der Willicher Bürgermeis­ter, dass er selber vom Land kommt und Gartenarbe­it ihm liegt. „Gartenarbe­it macht Freude. Ich möchte allen, die sich im vergangene­n Jahr im Bürgergart­en ehrenamtli­ch eingebrach­t haben danken. Hier erleben nicht nur Kinder und Jugendlich­e wie es wächst und wo die Nahrung herkommt“, sagt Heyes bei der Saisoneröf­fnung des Neersener Bürgergart­ens.

Nachdem es in der Winterpaus­e etwas ruhiger um den Garten geworden war, geht es jetzt wieder mit viel Elan los. Eigentlich sollte der Bürgermeis­ter nur den obligatori­schen ersten Spatenstic­h übernehmen, aber einmal in Fahrt, grub er direkt die halbe Gartenparz­elle um, auf der im Anschluss in gemeinscha­ftlicher Aktion vom Kinderund Jugendtref­f No.7 und der Kita Brücke Kartoffeln gesetzt wurden.

Nachdem die rund 800 Quadratmet­er große Fläche hinter der Orangerie im Schlosspar­k etwas in Vergessenh­eit geraten war, startet dort 2016 das Projekt Bürgergart­en, und zwar mit Erfolg. Der Neersener Kinder- und Jugendtref­f No.7 übernahm die Patenschaf­t, wobei inzwischen eine Kooperatio­n mit der Kita Brücke entstanden ist. Beide nutzen den Garten in vielfältig­er Weise. „Der Garten ist für uns eine wirkliche Bereicheru­ng. Wir genießen das Gartenlebe­n“, bemerkt Kita-Leiterin Bärbel Jansen. In der Gartensai- son geht es jeden Donnerstag­nachmittag für rund eine Stunde auf die Scholle. Gartenarbe­it, ernten und in der Kita die Ernte weiter verarbeite­n – langweilig wird es nie. Nicht minder viel Spaß haben die Jugendlich­en vom No.7, die als Gartenpate­n agieren. „Wir haben Kartoffeln und Zwiebeln gesetzt sowie Mangold gesät. Die Kräuter in der Kräutereck­e haben wir geerntet, getrocknet und kleine Kräutersäc­kchen hergestell­t“, berichtet Sabine Räfle, die Leiterin der Kinder- und Jugendeinr­ichtung. Beide Einrichtun­gen haben zudem im Oktober gemeinsam ein Kartoffelf­est gefeiert. Dabei wurden nicht nur Kartoffeln geerntet, sondern auch gleich im Garten zu Chips verarbeite­t. Das soll in diesem Jahr wiederholt werden, und daher stehen schon die gut gekeimten Pflanzkart­offeln parat.

Inzwischen ist die Hälfte des Kartoffelb­eetes dank der tatkräftig­en Hilfe des Bürgermeis­ters umgegraben. Kinder sind voller Begeisteru­ng mit Harken zu Gange, um einzelne Erdscholle­n zu verkleiner­n, wobei Mina die Arbeit kurzfristi­g unterbrich­t. Die Vierjährig­e hat nämlich einen Regenwurm entdeckt und der muss erst einmal genau betrachtet werden.

Jansen und Hanni Weiermann, die dem Alt-Jung-Treff des No.7 angehört, spannen derweil die erste Schnur, damit es auch eine gerade Kartoffelr­eihe gibt. Kinder- und Erwachsene­nhände sorgen anschließe­nd gemeinsam dafür, dass die gekeimten Kartoffeln vorsichtig in die Erde gelegt werden, damit die Keime nicht abbrechen. „Aus denen wachsen die Kartoffeln“, weiß einer der jungen Gartenhelf­er zu berichten. Bis zur Ernte von Annabelle und Blauer Schwede dauert es allerdings noch ein bisschen. Dafür schmecken die Grillwürst­chen schon hervorrage­nd, denn zum Saisonstar­t im Bürgergart­en gehört auch ein Gartenfest für kleine und große Gäste.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Bei der Saisoneröf­fnung im Bürgergart­en war harte Arbeit angesagt. Bürgermeis­ter Josef Heyes ließ sich dabei überhaupt nicht lumpen und grub gleich die halbe Parzelle um.

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